Der Goldpreis fällt wieder, beim Öl herrscht ein zu großes Angebot und selbst Pessimisten sind von der Euro-Talfahrt überrascht. Derzeit scheinen alle Zeichen auf ein Schrumpfen vieler Rohstoffe und Märkte zu stehen. Anleger suchen deshalb nach sicheren Häfen, doch wo findet man diese?
Wo bleibt der Aufschwung?
Die Preise purzeln, sei es beim Rohöl oder dem Goldpreis. Womit in den letzten Jahren stellenweise viel Geld verdient werden konnte, lassen die meisten Händler aktuell die Finger. Zu heiß sind die schwankenden Kurse. Für die Ölsorte Brent aus der Nordsee gibt es ein neues Allzeittief. Zwischenzeitlich notierte das Barrel nur noch bei 83,37 Dollar am Morgen. Auch bei der Konkurrenz aus den USA, dem Barrel WTI, war es mit 80,37 Dollar nicht besser. Schuld daran war die am Dienstag gesenkte Nachfrageprognose der International Energy Agency.
Beim Gold geht es derzeit mal wieder kurzfristig bergauf, wenngleich kaum jemand dem vierwöchigen Frieden traut. Das kleine Hoch legte den Preis bei 1.234 Dollar je Settlement ab. Immerhin ein Plus von 0,3 Prozent und teilweise ging der Preis auch noch höher. Und heute dann wieder eine ganz andere Nachricht, der Preis rutschte am Morgen auf 1223,2 US-Dollar ab. Die Goldhändler sind nervös.
Der Euro sinkt weiter
Die Gemeinschaftswährung gerät immer weiter unter Druck, die EZB wird von allen Seiten kritisiert. Die Konjunktur bleibt weiterhin schwach, vor allem Deutschland will derzeit einfach nicht wachsen. Das Sinken unter die wichtige Grenze von 1,27 US-Dollar war für den Euro nur der nächste Tiefschlag. Am Dienstag hatte die EZB auch keine Hoffnung mit ihrem Referenzkurs von 1,2646 Dollar gemacht. Allein in den zwei ersten Tagen dieser Woche ging es nochmal spürbar nach unten. (Montag 1,2679 Dollar) Die anderen Währungen sind derweilen im Normbereich ohne große Veränderungen geblieben. Der US-Dollar wird immer prägnanter und deshalb befürchtet die Wirtschaftsmacht, dass ihre Exporte abnehmen könnten, weil die Produkte derzeit so teuer sind, im Vergleich zu Produzenten aus anderen Ländern.
Zusätzliche Belastungen für den Euro ergaben sich durch die neuesten ZEW-Konjunkturerwartungen. Denn das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZWE) hatte einige Finanzexperten um ihre Prognose gebeten. Auch im Oktober, also seit Jahresbeginn, zeigten diese sich nicht begeistert: „Dies ist kein gutes Vorzeichen für die deutsche BIP-Entwicklung im Schlussquartal“, meinte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Eines der größten Defizite findet sich derzeit bei der europäischen Industrie, deren Produktion schwächer ausgefallen ist als erwartet. Wer beim Forex-Handel in diesen Zeiten auf den Dollar beim Trading von USD/EUR setzt, wird wohl gute Gewinne einfahren. Für die Eurozone selbst sieht es dagegen schlecht aus, denn die Händler müssen ihre Produkte und Dienstleistungen viel teurer anbieten, um auf einen grünen Zweig zu kommen.