Am heutigen Mittwoch hat der chinesische Yuan einen absoluten Tiefpunkt erreicht. So niedrig war sein Kurs zuletzt vor fünf Jahren. Ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass die große Wirtschaft in Fernost erheblich schwächelt? Der starke Dollar wird als ein Grund genannt, ein weiterer sei die MSCI-Entscheidung, welche fortan keine chinesischen Festland-Wertpapiere mehr aufnehmen will. Sogar der Austritt von Großbritannien aus der EU spielt hier eine Rolle.
MSCI-Entscheid war ausschlaggebend
Doch es war vor allem die Entscheidung vom MSCI, der als Finanzdienstleister und Indexanbieter große Macht auf den Devisenmarkt ausübt. Sie will mit dem Unterlass den nötigen Druck auf die chinesische Regierung ausüben. Sie soll den Zugang zum Aktienmarkt aus Sicht ausländischer Wertpapiere erleichtern. Sollte sich dies ergeben, so würde man bei der nächsten Überprüfung in 2017 erneut darüber nachdenken. Es geht hierbei um die A-Aktien, welche auch als Festland-Aktien bezeichnet werden. Die verzögerte Aufnahme hat den Yuan belastet.
Und dann noch die Sorgen um den Brexit, also den Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Ob oder ob nicht ist erst einmal egal, solange der Beschluss noch offensteht. Der Dollar profitiert von der Unsicherheit in der Eurozone und das erschwert den Chinesen alle Handelsbeziehungen in die USA. Am heutigen Morgen setzte die Chinesische Notenbank den Kurs bei 6,6001 Yuan fest. So schlecht war das Verhältnis zum Dollar zuletzt in 2011 gewesen.
Schweden schafft bald Bargeld ab
Nun zu einem ganz anderen Thema. In Deutschland rumorte es die letzten Wochen wegen einer möglichen Bargeldabschaffung. Zunächst müssen wir uns aber nur vom 500-Euro-Schein verabschieden, der Rest stünde derzeit nicht zur Debatte. Schweden jedoch plant in den nächsten fünf Jahren rein auf Plastikgeld zu setzen. Ironischer Weise war es das erste Land in Europa, welches die Verwendung von Geldscheinen einführte. (1661) Nun will man das nächste Zeitalter einläuten und zwar die ausschließliche Bezahlung mit EC-Karte, Kreditkarte und Online Banking.
Doch der Trend geht hier von der Bevölkerung aus. Nur noch knapp zwei Prozent des Zahlungsvolumens wird noch mit Geldscheinen und Münzen realisiert. Dagegen stehen durchschnittlich 207 Zahlungen mit der Karte in 2015. Deshalb wird davon ausgegangen, dass die Schweden in etwa fünf Jahren gar kein Bargeld mehr benötigen.
Schon jetzt lebt der Alltags-Schwede genau das vor. Dazu braucht es aber auch die entsprechende Technik in U-Bahnen, Museen, Bus und Bahn etc. Aber das ist soweit alles schon fast vollständig geschehen. Sogar die Kirche verzichtet auf ihren klassischen Klingelbeutel und nutzt lieber den „Kollektomat“. Spenden und Sünden werden mit der Kreditkarte Buße getan. Außerdem nehmen immer schwedische Banken gar kein Bargeld mehr an und beschleunigen somit den Trend.