Die Unruhen rund um die amerikanische FED wirken sich zunehmend auf den internationalen Devisenhandel aus. Bitter hat es nun die Indonesische Rupie erwischt, die bereits unter das Tief von vor viereinhalb Jahren gedrückt wurde. Auch Währungen anderer Schwellenländer werden zunehmend instabil.
Die Unklarheit wächst tagtäglich: Solange die amerikanische Notenbank FED keine deutlichen Ansagen macht, in welche Richtung es in Zukunft für die US-Geldpolitik gehen soll, sinken weltweit die Kurse für Währungen. Die Heimlichtuerei führt dazu, dass besonders die Währungen von Schwellenländern abgestoßen werden. Kurse sinken rapide, eingegriffen wird nicht. Yuna Park von Dongbu Securities in Seoul spricht gegenüber dem Handelsblatt aus, was Investoren und Finanzexperten weltweit aktuell zu glauben scheinen. Man gehe davon aus, dass die FED in diesem Jahr Anleihekäufe massiv zurückfahren werde. Dadurch entwickeln weitere Kursverluste in Schwellenländern, die bisher noch nicht absehbar sind. Die FED selbst hält nach wie vor dagegen: Bereits vor einigen Tagen hieß es aus den USA, man wolle die Anleihekäufe vorläufig nicht verringern. Früher oder später, da sind sich die Experten einig, werde dieser Schritt aber angestrebt.
Düstere Zukunft für Währungen der Schwellenländer
Steil bergab ging es besonders den malaysischen Ringgit und den philippinischen Peso. Die Charts zeigen schon jetzt deutliche Einschnitte. Aufgrund der Unklarheiten besteht hier die Gefahr, dass weitere Investoren abspringen und die Kurse wiederum deutlich Verluste hinnehmen müssen. Die Begrenzung der Anleihekäufe scheint nur eine Frage der Zeit. Spätestens dann sollte es für Ringgit, Peso und Co. sichtbar in den Keller gehen. Vor diesem Schock möchten viele Investoren mit einem vorzeitigen Abstoßen fliehen. Größter Verlierer der aktuellen FED-Politik ist die Indonesische Rupie. Sie sank auf ein Viereinhalb-Jahres-Tief. Weitere Verluste sind jederzeit möglich.
Asiatische Währungen vorläufig stabil
Zumindest für den asiatischen Währungsmarkt wird vorläufig Entwarnung gegeben. Der US-Dollar sei aktuell sehr schwach, es wird deshalb mittelfristig eher mit kleineren Verlusten gerechnet. Allerdings sollten Anleger die asiatischen Währungen auf dem Zettel haben: bei einer weiteren Rally ist davon auszugehen, dass es auch in Asien wieder massive Kursverluste geben wird.
FED will US-Wirtschaft schützen
Doch warum die Geheimnistuerei um das weitere Vorgehen der FED? Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Anleihekäufe drastisch verringert werden müssten. William Dudley, Präsident der FED in New York, begründete den Schritt mit der aktuell schwachen US-Wirtschaft. Diese sei weiterhin auf die Hilfen der US-Notenbank angewiesen und dürfe vorerst nicht ins kalte Wasser geworfen werden. Als Reaktion auf diese Ankündigung brach der US-Dollar abermals weltweit im Vergleich zu anderen Währungen ab.