Genau vor einer Woche beendete man den Tag mit einem Plus für den Ölpreis. Gute 3% ging es für das schwarze Gold nach oben. Hierfür hatten die positiven Daten vom US-Arbeitsmarkt den Ausschlag gegeben. Zum Wochenauftakt reduzierten sich die Gewinne dann leicht.
Seitwärts oder abwärts?
Noch versucht der Ölpreis seine stabile Seitenlage zu behalten. Nach oben hin scheint seine Grenze aber vorerst erreicht. Zu gerne würde man die 70 US-Dollar je Barrel anpeilen, doch die Wahrheit liegt weit davon entfernt. Devisen-Händler mahnen zur Vorsicht, weil es wohl eher abwärts als aufwärts gehen könnte.
Die größte Gefahr geht hierbei von den USA aus. Seit Juni zieht der Ölpreis an und konnte sich von 45 auf fast 70 US-Dollar verbessern. So der Stand Ende Januar, auf dem der Ölpreis sein 3-Jahres-Hoch erzielt hatte. Diese Rally galt mit dem Februar als vorerst beendet. Brent schaffte es am letzten Freitag auf runde 65 Dollar, beim WTI lag der Ölpreis leicht über 60 Dollar.
USA will Marktführer werden
Während sich die Opec und andere Staaten mit der Begrenzung ihrer Fördermengen versuchen, lässt sich die USA nicht in die Karten schauen. Stattdessen pumpt man so viel vom schwarzen Gold ab wie nur möglich. Immer mehr Fässer füllen die Lager mit Rohöl und Benzin. Mit dem Fracking scheint hier kein Ende in Sicht. Zunehmend mehr Bohrlöcher werden mit der fraglichen Methode geöffnet. Somit dürfte es die USA bald zum weltweit größten Ölproduzenten schaffen. Aktuell rangiert Russland noch auf dem ersten Platz. Doch Prognosen besagen, dass bereits nächstes Jahr ein neuer Marktführer gekürt wird.
Schade, weil gerade jetzt Ruhe bei der Opec eingekehrt ist. Die Begrenzung der Fördermenge scheint nun von allen Mitgliedern genauestens eingehalten zu werden. So kam es auch schon zu einigen Verlängerungen. Das leicht reduzierte Angebot dient dem Zweck der Preissteigerung. Er soll keinesfalls wieder ins Bodenlose fallen. Das Konzept geht bislang recht gut auf.
Doch die Opec und Russland verlieren stetig an Marktanteilen, weil sie die USA ihnen streitig macht. Bislang konnte die Gruppierung fast frei nach eigenem Ermessen entscheiden und somit den Ölpreis bestimmen. Doch die USA hat den starken Wettbewerb aufgenommen.
Jetzt mischt sich alles neu und es bleibt abzuwarten, ob die Opec weiterhin ihre eigene Abmachung einhält. Denn was die Opec an weniger Förderung akzeptiert hat, nutzt die USA als Lückenfüller aus. Aber mit vielerorts steigender Konjunktur, sollte auch die Nachfrage am schwarzen Gold wachsen. Das Barrel für nur 30 US-Dollar, diese Zeiten sollten wir sobald nicht wieder erleben.