Die Wirtschaft in Libyen, der Ukraine und generell im Nahen Osten ist mehr als angespannt. Dies wirkt sich auch auf die Kurse vom Rohöl aus, da einige betroffene Länder unter normalen Umständen davon viel exportieren. Das Interesse am Rohöl sinkt stetig, die Talfahrt liegt in der unsicheren Versorgungslage begründet. Allein die Marke Brent rutschte zeitweise auf 108,41 Dollar je Barrel herab, ein 5-Wochen-Tief. Acht Tage in Folge fiel der Preis, dieses Mal um ein halbes Prozent. Libyen hatte zuletzt einige große Exporte außerhalb des Rahmens angekündigt, prompt viel der Ölpreis bei Brent. Die amerikanische Konkurrenz WTI kann darüber nur lachen, ihr Preis blieb bislang stabil bei 103,40 Dollar je Barrel.
Das Ölfeld El Sharara
Das weltweit zweitgrößte Ölfeld El Sharara war für vier Monate geschlossen wurde, jetzt kam es zur erneuten Öffnung. Die hieraus lieferbaren 340.000 Barrel pro Tag haben den Markt beruhigt und den Ölpreis weiter sinken lassen. Die Widerinbesitznahme des Verlade-Terminals Ras Lanuf und Es Sider durch die libysche Regierung, waren ein weiterer Segen für die Exporte. Die tägliche Produktion erhöhte sich damit schlagartig um ein Drittel auf 800.000 Barrel.
Die Commerzbank kommentierte: „Dies dürfte ausreichen, den im zweiten Halbjahr erwarteten Anstieg des Bedarfs an OPEC-Öl auszugleichen und somit sämtliche Sorgen vor einer Angebotsverknappung zu zerstreuen.“
Mehr Action bei Edelmetallen
Wirklich hohe Renditen verspricht der Ölpreis deshalb derzeit nicht. Anleger sehnen sich nach Alternativen und versuchen es mit den altbewährten Edelmetallen. Gold erreichte wieder ein kleines Hoch von 1.324 Dollar je Feinunze und damit 0,5 Prozent besser. Der US-Arbeitsmarkt hat sich gestärkt, mehr als erwartet und so wird mit einer Anhebung der Zinsen durch die Notenbank Fed früher gerechnet. Gold könnte daraufhin wieder zulegen.
China hat hingegen seine Autoproduktion angekurbelt. Platin und Palladium sind wichtige Bestandteile dabei, die Nachfrage ist demnach gestiegen. Die Edelmetalle kommen vor allem in Katalysatoren zum Einsatz. Platin konnte in seiner Höchstform um mehr als ein Prozent zulegen, Palladium immerhin um 0,7 Prozent. Die Preise liegen damit bei etwa 1.503 bzw. 873 Dollar je Feinunze. Der Autohandel konnte im Juni 5,2 Prozent zum Vorjahr anwachsen.