Für jemanden wie Warren Buffet ist das Handeln an der Börse nur noch ein großer Nervenkitzel. Ums Geld dürfte es ihm schon lange nicht mehr gehen, davon besitzt er genug. Einige seiner Wetten verliefen im Sande, aber meistens hatte er den richtigen Riecher. Aktuell rät er zu Investitionen in den schwachen Ölmarkt. Zwar fallen die Preise weiterhin, aber das dürfte sich bald ändern, so seine Meinung.
85 Jahre und noch kein Ende in Sicht
Ein weiterer Beweis für seinen Hunger nach Adrenalin zeigt sich in seinem Alter. Mit so viel Geld und 85 Jahren könnte er sich zur Ruhe setzen, aber die Börse scheint ihn am Leben zu erhalten. Seinen nächsten großen Coup plant er nun mit einer Wette auf steigende Ölpreise. Er holt sich dafür zunehmend mehr Anteile von Ölfirmen die im Moment ein tiefes Tal durchlaufen. Dieser Tipp ist alles andere als geheim, aber niemand weiß wann er zur Realität wird. Bis dahin könnten einige Unternehmen schon Pleite gegangen sein.
15 Jahre lang haben die Öl fördernden Länder einfach so viel aus der Erde geholt wie nur ging. Doch das reichliche Überangebot ist nun das große Problem. Chinas Wirtschaftsmotor hat viele PS verloren und nimmt nicht mehr so viel Rohöl ab. Auch andere Länder fahren sich zurück und somit hocken die Ölfirmen auf immensen Reserven. Nur mit einem großen Preisverfall können sie einen Teil davon verkaufen. Doch irgendwann ist das untere Limit erreicht oder?
Doch nun kehrt noch der Iran zurück. Eines der Länder mit den größten Ölvorkommen. Kaum zurück auf dem Markt, sollen die nicht mehr sanktionierten Unternehmen gleich mit einem Förderlimit einsteigen. Die OPEC-Mitglieder und Russland seien zu Verhandlungen bereit, beim Iran ist man sich noch unschlüssig. Aber bei einem Förderlimit müssen alle großen Produzenten mitziehen.
Warren Buffet riskiert viel
Für den milliardenschweren Unternehmer geht es nur darum die erfolgversprechendsten Firmen zu finden, die sich nach der Krise am besten erholen könnten. Ein Beispiel ist noch in der Gerüchteküche am brodeln. Jedoch sind sich die US-Medien einig, dass er 26,5 Millionen Aktien von Kinder Morgan investiert hat. Das in Houston ansässige Unternehmen betreibt ein Pipelinenetz. Dafür hat er rund 400 Millionen Dollar ausgegeben. Günstig einsteigen und wenn die Unternehmen wieder florieren mit einem Vielfachen aussteigen.
Auch bei Philips langte Buffet richtig zu. Weitere 14,3 Prozent der Wertpapiere gehören nun ihm, was sechs Milliarden Dollar verschlang. Durch seine schrittweisen Zukäufe besitzt seine Berkshire Hathaway Gesellschaft mittlerweile die Mehrheit an mehreren Unternehmen im Sektor. Je stärker der Ölpreis fällt, desto mehr investiert er in die Firmen. So auch bei Philipps 66, einem der größten Ölproduzenten weltweit.
Von Unwissenden wird Buffet nun sicher als zu alt und verpeilt eingeschätzt. Doch der alte Hase kennt sein Handwerk sehr genau. Vor jeder Investition prüft er alle Details einer Firma. Auch wenn er es längst nicht mehr nötig hätte, er macht weiter und will seinen nächsten großen Treffer landen. Die kommenden Monate werden ihm Recht geben oder auch nicht.