Der Goldpreis hat sich in 2013 nicht so entwickelt wie erhofft. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat sich zu sehr auf den Anstieg verlassen und musste laut der neuen Luzener Zeitung für das vergangene Jahr ein Minus von 9 Milliarden Franken hinnehmen. Das größte Resultat daraus ist die ausbleibende Ausschüttung an die Kantone. Sie profitierten von den Gewinnen ebenso wie die Aktionäre, denen ebenfalls eine Dividende verwehrt bleibt.
667 Millionen Franken fehlen
Diese Summe wurde sonst immer an die Kantone überwiesen. Präsident der Finanzdirektorenkonferenz (FDK), Peter Hegglin, ist verärgert über diese Entwicklung. „Fehlt dieser Betrag, fallen durchschnittlich 0,8 Prozent der gesamten Erträge der Kantonshaushalte weg.“ Dabei war das Geld bei den meisten Kantonen schon fest für 2014 eingeplant gewesen. Dabei warnt jeder Schuldnerberater davor, mit noch nicht erhaltenem Kapital zu planen.
Die Störung des Goldpreises erreicht damit auch die Schweizer Eidgenossenschaft. Sie wird seit 1991 an den Gewinnen beteiligt und geht dieses Mal leer aus. Die Goldbestände haben deutlich an Wert verloren. Auf dem freien Markt würde man derzeit 15 Milliarden weniger dafür erhalten, wie noch im Jahr zuvor. Durch den Devisenhandel mit Fremdwährungen konnten 3 Milliarden Franken erwirtschaftet werden. Weitere 3 Milliarden Franken kamen durch den Verkauf des UBS-Rettungsfonds zustande. Doch alles in Allem bleibt ein dickes Minus von 9 Milliarden Franken. Die vorhandene Ausschüttungsreserve von 5,3 Milliarden fängt hier nur einen Teil ab.
Entwicklung war vorhersehbar
Seit der großen Währungs-Intervention in 2010 und dem damit verbundenen Rekordverlust von 19,2 Milliarden, konnte immer weniger an die Kantone und den Bund ausgeschüttet werden. Damals waren wenigstens noch 2,5 Milliarden Franken drin, dieses Jahr gibt es eine Nullrunde. Philipp Hildebrand war damals Präsident der SNB und warnte davor, dass es ab 2012 deutlich geringere Dividenden geben würde. Die Realität hat ihn nun bestätigt.
Im Herbst war bereits zu sehen, dass die Ausschüttung für 2013 wohl ins Wasser fallen würde. Die starken Schwankungen hatten sich durch die hohe Konzentration auf den Goldkurs, sowie die Kapital- und Devisenmärkte ergeben. Allein für die ersten drei Quartale gab die SNB 6,425 Milliarden Verluste an. Die erhoffte Wende blieb aus.
Somit steht auch noch die Ausschüttung für 2014 in den Sternen. Die überdachte Ausschüttungsreserve liegt nun bei ungefähr 6,7 Milliarden Franken. Alles was darüber hinaus an Gewinnen erwirtschaftet werden sollte, könnte dann erst an die Kantone und Aktionäre bezahlt werden.