Der Preis für ein Fass Rohöl will sich noch immer nicht erholen. Im Gegenteil, Stagnation und leichte Rückgänge sind zu verzeichnen. Wie soll es auch anders sein. Erstens produziert die USA ungebremst weiter und zweitens scheint sich die Opec mal wieder nicht an ihre eigenen Vereinbarungen zu halten. Allen voran Libyen, wo man wieder das Sharara-Ölfeld hochgefahren hat.
So kann der Ölpreis nicht steigen
Da hilft auch der kleine Lichtblick vom „American Petroleum Institute“ wenig. Dieses hatte für die letzte Woche verkündet, dass die Rohölbestände um 3,6 Millionen Barrel geschrumpft seien. So hatte man es am Ölmarkt auch erwartet. Jedoch stiegen die Benzinbestände um 1,4 Millionen Barrel an. Heute Nachmittag gibt es vom US-Energieministerium wieder die aktuellen Zahlen aus den Lagerbeständen.
Aus den USA gibt es immer noch kein Zeichen über eine mögliche Drosselung der Ölförderung. Wichtig wäre es aber schon, dass dieser Global Player mitmacht. Die Rohölbestände sind in der letzten Woche weniger zurückgegangen als davor. Dass die Benzinbestände in der Sommer- und Urlaubssaison ansteigen, gilt ebenfalls als schlechtes Zeichen.
Besorgniserregend ist auch die Lage in Libyen. Mit der Aufnahme seiner Produktion im Sharara-Ölfeld seit Samstag, bricht das Opec-Mitglied seine Vereinbarung. Denn die erdölfördernden Nationen wollten ihre Leistung begrenzen. Vor der Blockade hatte man allein in diesem Ölfeld 280.000 Barrel am Tag geschafft. Insgesamt gab Libyen zuletzt über eine Million Barrel pro Tag an.
Die Opec hatte eine Begrenzung innerhalb ihrer Organisation und mit einigen Ländern außerhalb beschlossen. Der Ausstoß soll dabei 1,8 Millionen Barrel am Tag weniger sein. Doch der Juli verzeichnete die höchste Menge des Jahres. Allen voran Libyen und Nigeria fördern deutlich mehr als vereinbart. Jedoch hatten sie auch nicht der Vereinbarung zugestimmt. Eine große Zwickmühle für den Ölpreis.
Brent-Öl noch nicht unter Kontrolle
Kein Wunder also, dass das Fass Rohöl der Sorte Brent, innerhalb kurzer Zeit wieder 0,3 Prozent verloren hat. Es kostet derzeit um die 51,69 US-Dollar. Die amerikanische Sorte WTI verlor ebenso viel an Wert und kostete zuletzt nur noch 47,70 Dollar.
Für die Sorte Brent sieht es so aus, als könne sie es derzeit nicht über die Grenze von 53 US-Dollar schaffen. Wenn die Opec dieses Problem nicht in den Griff bekommt, könnte der Ölpreis bald weiter fallen.
Wieder zurück in die USA, wo ebenfalls mit einer erhöhten Förderung gerechnet wird. Somit gibt es aktuell keine klare Linie. Weder in unter den Opec-Mitgliedern, noch in den USA. Russland könnte die Nichteinhaltung der Vereinbarung zum Anlass nehmen, um ebenfalls wieder mehr Rohöl zu fördern.