Die Internationale Energie Agentur (IEA) gibt in gewissen Abständen ihre Prognose für die Nachfrage an Rohöl heraus. Für das kommende Jahr hat sie ihre Erwartungen geschmälert, das Interesse an Öl wird weniger groß sein als erwartet. Außerdem wollen die Großproduzenten der OPEC keine Drosselung in Kauf nehmen. Folglich dürfen sich die Verbraucher über sinkende Preise freuen.
Auf fallenden Ölpreis setzen
Der Vorteil für Forexhändler besteht darin, dass sie nun auf fallende Ölpreise setzen können. Im Moment spricht alles dafür, da die OPEC-Länder ihre Sturheit behaupten. Die Nachfrage, so die IEA, steigt in 2016 nur um 1,2 Millionen Barrel pro Tag und damit um ein Drittel weniger als zuvor angenommen. In China finden sich vermutlich weniger Abnehmer und generell wird der Konsum nicht so hoch ausfallen wie erwartet.
Diese Vorhersage passte den Ölproduzenten so gar nicht. Die Sorte Brent verlor an einem Tag so viel, dass sie fast beim Jahrestief angelangt war. Die Lager sind zudem absolut voll, ca. drei Milliarden Fass Öl wurden Ende September gemeldet. Normaler Weise sinkt der Lagerbestand in den kalten Monaten des Jahres, doch die Reserven nehmen weiter zu. Vor allem die USA sitzt auf enormen Beständen an Rohöl. 2,2 Millionen Barrel liegen allein in Cushing, Oklahoma. Dort ist auch einer der wichtigsten Knotenpunkte um Versorgungsnetz. Der Preis für die US-Sorte WTI könnte sich daher schon bald der Marke von 40 Dollar nähern.
Die OPEC-Länder wollen partout nicht drosseln und zwingen damit Nicht-Mitgliedsstatten zum Umdenken. Die USA dürften laut der IEA darauf reagieren und bis zu 600.000 weniger Fässer pro Tag stellen. Dabei sind auch bei der OPEC die Lager reichlich gefüllt. Knappe drei Milliarden Barrel waren es Ende September gewesen. Pro Tag werden hier über 31 Millionen Fass Öl gefördert. Alles deutet daraufhin, dass die fehlende Einsicht zu einem weiteren Preisverfall führen wird.
Gold wieder im Trend der Anleger
Das Edelmetall Gold zieht dagegen wieder mehr Käufer an. Vor kurzem erst hat es sein stärkstes Tief seit fünf Jahren überwunden. Durch den niedrigen Preis steigen nun viele Anleger ein. Ob der reale Bedarf steigt, ist noch unklar. Die Nachfrage als Geldanlage ist wieder vorhanden. Im dritten Quartal benötigte die Weltwirtschaft 1.121 Tonnen Gold, was acht Prozent weniger zum Vorjahr bedeutet hatte. Momentan kostet die Feinunze Gold wieder 1.082 Dollar. Der Kurs ist damit immer noch sehr niedrig, aber dieses Mal entfacht er eine erhöhte Nachfrage auf dem Markt. Indien nimmt weltweit das meiste Gold ab, danach kommt China. Schmuck und Elektroteile benötigen das Edelmetall in rauen Mengen. Ein großer Teil wird auch zu Barren gegossen und dann als physische Geldanlage verkauft.