Das Angebot von Öl wird sich in nächster Zeit noch erhöhen. Das freut uns Autofahrer, aber viele Unternehmen und Anleger setzt es unter Druck. Im Iran-Abkommen ist man sich einig geworden, die Sanktionen gegen Erdöl aus dem Iran werden fallen gelassen. Dadurch kommt noch mehr potentielles Öl auf den weltweiten Markt.
Die Ölsorten reagieren
Kaum war diese Nachricht veröffentlicht, mussten die Anbieter mit ihren Preisen kämpfen. Die Nordsee-Sorte Brent gab um 2,1 Prozent nach und liegt nun bei 56,61 Dollar je Barrel. Beim WTI-Öl aus den USA ging es gar um 3,4 Prozent auf 50,41 Dollar hinab.
Im Iran-Abkommen einigten sich die Parteien darauf, dass die internationalen Kontrollen ausgeweitet werden dürfen. Im Gegenzug will man die Sanktionen gegen das Land, vor allem beim Erdöl, lockern. „Es könnte eine Überreaktion sein. Denn es ist alles andere als sicher, dass der Iran nach einer Aufhebung der Sanktionen eine Million Barrel an die Weltmärkte liefern kann“, meint Nour Al-Hammoury, Chefstratege bei ADS Securities in Abu Dhabi.
Bis sich Iran wieder aktiver am weltweiten Rohölhandel beteiligt könnten noch einige Monate vergehen. Analysten rechnen frühestens ab 2016 mit einer erhöhten Menge, welche dann wiederum den Preiskampf anheizen soll. Saudi-Arabien produziert derweilen auf immer neuen Rekord-Hochs und das Angebot insgesamt ist sowieso schon zu viel des Guten.
Noch eine Schattenseite des Fracking
Das umstrittene Fracking trägt außerdem dazu bei. Es ist nicht nur extrem schädlich für die Natur und verseucht das Grundwasser, es sorgt auch für noch mehr Rohöl-Reserven bei den USA. Die muss folglich weniger importieren. Blöd nur, dass Fracking sehr kostspielig ist und sich derzeit erst ab 80 Dollar je Barrel rentiert. Davon sind die Ölpreise aber noch Meilen entfernt!
Saudi-Arabien antwortete mit einer erhöhten Produktion und hofft nun darauf, dass einige Fracking-Unternehmen aufgeben.
Euro hält Griechenland-Krise stand
Am Dienstag zeigte sich der Euro zu wenig Aktivität bereit. Er bewegte sich im Handel nur minimal. Am Nachmittag lag er bei 1,1005 US-Dollar und damit immer noch über der magischen Grenze. Positiv ist hierbei zu sehen, dass die Einigung zwischen Griechenland und seinen Geldgebern keinen großen Einfluss auf den Eurokurs hatte.
Die USA zeigt sich unterdessen bei ihrer Konjunktur immer noch sehr schwach. Viele erwarten dennoch eine Anhebung des Leitzinses durch die US-Notenbank Fed im September. Den Euro beeindruckte das wenig. Im Verhältnis zu den anderen Währungen steht der Eurokurs wie folgt.
- 0,7084 britische Pfund (EUR/GBP)
- 136,02 japanische Yen (EUR/JPY)
- 1,0422 Schweizer Franken (EUR/CHF)
(Referenzkurse der Europäischen Zentralbank)