Dem Ölpreis geht es wieder besser. Am Dienstag schaffte er es sogar auf sein Zwei-Jahres-Hoch-Hierbei halfen ihm zahlreiche Verhaftungen in Saudi-Arabien. Außerdem heißt es, laut der Opec, dass die Zahl der Autos bald die Marke von zwei Milliarden übersteigt. Gute Nachrichten für all jene die am Forexmarkt mit der Preisentwicklung vom Rohöl handeln. Schlecht für die Verbraucher, welche zum Teil schon teurere Benzinpreise hinnehmen mussten.
Saudi-Arabien politisch instabil
Am Dienstagmorgen betrug der Preis für das Öl der Nordseesorte Brent 64,65 Dollar je Barrel. So teuer konnten es die Händler zuletzt im Juni 2015 verkaufen. Bereits der Montag hatte beim Brent-Öl ein Wachstum von 3,5 Prozent erzielt. Analysten führten dies auf die weiterhin unsichere Situation in Saudi-Arabien zurück.
„Die jüngsten Entwicklungen in Saudi-Arabien rechtfertigen eine Risikoprämie auf den Ölpreis“, erklärte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Und weil die USA unter Donald Trump nicht interveniert hat, scheint sie die Vorgehensweise abzunicken. Im Moment entfacht die Flamme zwischen den Saudis und dem Iran neu auf. Dem Iran wird vorgeworfen, sein Verhalten laufe auf eine Kriegserklärung hinaus. Derzeit herrscht eine Regierungskrise im Libanon und in Jemen kam es ebenso zu Auseinandersetzungen.
Somit dürfte sich die Opec auch in Zukunft wenig einig sein. Bzgl. Preisabsprachen bestehen also wieder gute Chancen, dass niemand sie real einhält. Was wiederum dem starken Ölpreis schaden könnte. Denn seit Monaten will man die massive Überproduktion eindämmen. Bis März 2018 besteht noch die theoretisch festgelegte Förderbremse. Doch es gab seit deren Unterzeichnung wohl schon einige Ausrutscher von manchen Opec-Mitgliedern.
Verhaftungen in Saudi-Arabien treiben Ölpreis an
Hinzu kommt die aktuelle Verhaftungswelle in Saudi-Arabien. Am vergangenen Wochenende nahmen Beamte viele Minister und Prinzen des Königreichs unter Arrest. Somit sitzt ein Teil der königlichen Familie zeitweise im Gefängnis. Parallel dazu stürzte ein Hubschrauber mit Regierungsvertretern ab. Ein saudischer Prinz verlor dabei sein Leben.
Weil ihm nun weniger Spitzenpolitiker und Prinzen im Weg stehen, besitzt Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed Bin Salman schlagartig weniger Widerstand. Begründet hat er die Festnahmen mit seiner Anti-Korruptions-Kampagne. Vom Kronprinzen weiß man, dass er die Förderkürzungen der Opec unterstützt. „Das Königreich bestätigt seine Bereitschaft, die Übereinkunft über die Produktionskürzungen zu verlängern, die sich als geeignet erwiesen hat, ein neues Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage herbeizuführen“, hieß es in einer Mitteilung.
Bald 2 Mrd. Autos auf den Straßen
Verbraucher müssen sich für den kommenden Winter auf höhere Benzin- und Heizölpreise einstellen. Dank der politischen Unsicherheiten, scheinen die Lieferanten einen Risikoaufschlag zu berechnen.
Die Opec rechnet aber noch aus einem ganz anderen Grund mit steigenden Ölpreisen. Von der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) heißt es, dass man bis 2040 etwa zwei Milliarden Autos auf den weltweiten Straßen sehen wird. In den knapp 25 Jahren bedeute dies eine Verdopplung der bisherigen Nutzung. Auch deshalb werde der Ölpreis mittelfristig wieder deutlich steigen.
Positiv stellt die Opec zudem klar, dass man auch in 2040 noch rund 85 Prozent der Fahrzeuge mit Diesel oder Benzin betreiben werde. Dafür werde man dann etwa 111,1 Millionen Barrel pro Tag benötigen.