Nach einiger Verzögerung wollen sich die OPEC-Mitgliedsstaaten nun doch zeitnah zusammensetzen. Dafür lädt man auch die Teilnehmer von „OPEC+“ ein. Am Ende dürfte es zu einem verlängerten Förderlimit kommen. Zwar zog der Ölpreis auf sein Vier-Wochen-Hoch an, doch zuvor war er in wenigen Tagen um mehr als zehn US-Dollar gefallen. Hinsichtlich der Forex-Signale stellt das schwarze Gold derzeit ein rotes Tuch dar. Niemand kann abschätzen, wohin er sich in der zweiten Jahreshälfte entwickeln wird.
Förderbegrenzung auch im zweiten Halbjahr erwartet
Am Montag und Dienstag wird das Ölkartell in Wien tagen. Mit dabei sind jene Staaten, welche außerhalb der Gruppierung kooperieren. Vermutlich wird auch Russland einen Vertreter entsenden.
Im Prinzip geht es nur darum, ob die Förderbegrenzung auf ihrem aktuellen Niveau bestehen bleibt oder nach unten korrigiert wird. Denn nach oben hat der Ölpreis noch viel Luft, bis er sich auf einem annehmbaren Wert einpegelt. Ob es die teilnehmenden Länder dann auch ernst nehmen, was sie da beschließen, steht in den Sternen.
Im Dezember gab es die Einigung mit den 14 Mitgliedern sowie zehn weiteren Staaten, ein Förderlimit einzurichten. Auf die 24 Teilnehmer verteilten sich 1,2 Millionen Barrel weniger pro Tag. Anschließend berichtete die Internationale Energieagentur aus Paris, dass die Vorgaben weitestgehend umgesetzt worden sind. Dies verhalf dem Ölpreis aber nicht zu seiner erhofften Stärke. Er schwankte durch politische Unruhen und eine sinkende Nachfrage.
Die OPEC und ihre Partner fördern weltweit etwa ein Drittel des gesamten Ölangebots. Demnach sollten ihre Entscheidungen ein entsprechendes Gewicht besitzen. Seit Mitte Juni zieht der Preis wieder an. Zwischenzeitlich konnte man für das Barrel sogar über 75 Dollar verlangen.
Für Saudi-Arabien und Russland ist dieser Preis immer noch zu gering. Hier wird mit 85 US-Dollar pro Fass gerechnet. Eine gute Begründung dafür, warum in Saudi-Arabien die Ziele aktuell mehr als erfüllt werden. Die starke Drosselung in der Förderung unterstützt hoffentlich den Ölpreis auf seinem Weg nach oben.
Ölpreis erzielt Vier-Wochen-Hoch
Kurz bevor nun das wichtige OPEC-Treffen stattfindet, zieht der Preis pro Barrel deutlich an. Doch der Erfolg wehrte nicht lang. Am Donnerstagmorgen zahlte man für die Nordseesorte Brent 66,20 Dollar. Demnach 29 Cent weniger als am Mittwoch. Das West Texas Intermediate fiel sogar um 31 Cent und notierte bei 59,07 Dollar. Insgesamt liegt der Ölpreis damit etwas über seinem Tief von Mitte Juni.
Bzgl. des Treffens bat Russland um eine erneute Verschiebung. Weshalb der Termin nach dem G20-Gipfel angesetzt wurde.
Am schnellsten würde es gehen, wenn es zu einer Verlängerung ohne Anpassung kommt. Ansonsten bräuchte es neue Verhandlungen und die rauben wertvolle Zeit.