Ohne den IWF würde eine weitere Finanzspritze für Griechenland nicht zustande kommen. So haben es die EU-Politiker immer wieder kommuniziert. Nun ist es geschehen: Der Internationale Währungsfond gewährt Athen 1,6 Milliarden Euro. Natürlich nicht ohne entsprechende Auflagen.
Griechenland spart wo es kann
Durch zahlreiche Reformen und Verkäufe, hat Athen schon einen Teil seiner Altschulden tilgen können. Dennoch steckt Griechenland weiterhin in der Krise. Wachstum wie man es sich erhofft, hat sich noch nicht eingestellt. Deshalb wurde um einen weiteren Rettungsschirm gebeten. Beim IWF hat man sich die Situation angesehen. Dank der vielseitigen Sparmaßnahmen, sind die Bemühungen wirklich zu sehen. Die IWF-Beschlussgremien haben nun grünes Licht für weitere 1,6 Milliarden Euro gegeben. Das Geld gäbe es aber nur, wenn die Gläubiger von Griechenland mit Schuldenerlässen einverstanden sein sollten.
Für die Zusage wurde kein Ultimatum gestellt. Delia Velculescu, beim IWF für die Griechenland-Rettung zuständig, erklärte, dass man sich auch ohne Zeitdruck einigen können werde. Ein Schuldenschnitt kommt für sie nicht zwingend in Frage, aber die Gläubiger müssten schon Zugeständnisse machen. „Griechenland ist nicht in der Lage, die Nachhaltigkeit seiner Schulden zu erreichen und braucht Erleichterungen seiner europäischen Geldgeber“, erklärte IWF-Chefin Lagarde dazu.
Einigung mit Europa zur Wirtschaftsleistung
Griechenland muss sich nun ins Zeug legen. Bis zum Jahr 2020 gilt ein Primärüberschuss von 3,5% des Bruttoinlandsproduktes als Ziel. Einmal erreicht, würden konstante 1,5% in den folgenden Jahren genügen. „Es muss Raum geschaffen werden für bessere Sozialleistungen, um öffentliche Investitionen zu stimulieren und Steuern zu senken, um Wachstum zu unterstützen“, so die Leitgedanken von Lagarde.
An erster Stelle steht dabei wirklich die Unlust für Investitionen zu bekämpfen. Der IWF führt zudem an, dass die griechischen Banken zu stabilisieren seien. Denn bei denen liegen immer noch immens viele faule Kredite herum.
Athen versucht 2 Milliarden Euro zu leihen
Parallel dazu versucht Griechenland wieder an den Finanzmarkt zu gehen. Das war seit 2014 nicht mehr der Fall gewesen. Gerüchten zu folge, bereitet man neue Staatsanleihen für die Märkte vor, um sich aus eigener Kraft frisches Geld zu holen. Eine offizielle Bestätigung zu diesem Vorhaben steht noch aus.
Angeblich würde man noch die aktuelle Bewertung durch die Ratingagentur S&P abwarten. Danach sollen Banken ihr „Buch der Angebote“ öffnen und nach potentiellen Geldgebern suchen. Hierbei ist von zwei Milliarden Euro für fünf Jahre die Rede. Scheinbar reichen die vom ESM zugesicherten 7,7 Milliarden Euro nicht aus. Diese hatte man am 7. Juli 2017 bewilligt. Insgesamt hat Griechenland schon 180 Milliarden Euro zur Rettung seiner finanziellen Schieflage erhalten.