Der Goldpreis kennt kein Halten mehr, leider in die falsche Richtung. Das Vier-Jahres-Tief wurde erreicht. Schuld daran ist der starke Dollar, welcher Gold und andere Rohstoffe unter Druck setzt. Auch der Forexmarkt hat davon Wind bekommen und die meisten Investoren wetten schon auf den weiteren Verfall des Goldkurses.
Kein Ende in Sicht
Wann und wo wird der Goldpreis endlich stagnieren? Viele Anleger sind verunsichert und wissen nicht, ob sie ihre Werte halten oder doch lieber verkaufen sollten? Wie empfindlich der Wert des Goldes im weltweiten Handel ist, hat kürzlich erst die japanische Notenbank bewiesen. Sie kündigte den Druck weiterer Millionen ihrer Währung an, was dem Goldpreis überhaupt nicht schmeckte. Denn damit stieg der Dollar gegenüber dem Yen drastisch an. Je stärker dieser ist, desto weniger lukrativ sind Goldanlagen. In den meisten Fällen sind Dollar und Gold direkt voneinander abhängig und bewegen sich in entgegensetzte Richtungen. Die Investoren vermuten denselben Effekt des Dollars auch zum Euro, der ohnehin schon langanhaltend schwächelt. Dann wäre die EZB gezwungen ebenfalls mehr Geld zu drucken und es käme ein Kreislauf zustande der Gold extrem entwerten würde.
Wetten auf den Preisverfall
Auf dem Papier hat Gold jetzt einen ganz anderen Stellenwert eingenommen. Die Investoren und manche Hedgefonds wetten jetzt nämlich auf den fortlaufenden Preisverfall des Edelmetalls. Futures und Optionen sind beliebte Mittel bei einem steigenden Goldpreis. Hier bauten die Anleger ab und setzten die Wetten auf fallende Kurse rauf. Auch die Gold-ETCs haben an Interesse verloren, ein Fünf-Jahres-Tief wurde erreicht. Analysten rechnen aber mit einer anhaltenden Talfahrt. In diesem Jahr zeigt sich besonders deutlich, wie sehr der Goldkurs schwanken kann. Bei 1.424 Dollar würde derzeit die negative Entwicklung vermutlich stagnieren. Doch gewettet wird auf 1.155 Dollar und manchmal sogar noch darunter.
Realer Besitz immer noch gefragt
Doch es gibt auch einen großen Unterschied zwischen dem Goldwert auf dem Papier und jenen Anlegern die es real besitzen wollen. Der physische Kauf von Gold hat vor allem in den USA immer noch Hochkonjunktur. Allein die American Eagle Goldmünzen wurde mit 67.500 Unzen sehr oft geprägt. Dies gilt allein für den Oktober und kommt fast einer Verdopplung zum Jahresbeginn gleich.
Wie tief mag der Goldpreis noch fallen? Niemand will derzeit eine Prognose dafür abgeben, wann er mal wieder den Sprung auf einen grünen Zweig schafft. Das Edelmetall ist sensibel, Segen und Fluch zugleich wenn man so will. Jetzt kommt es darauf an, ob die EZB weiteres Geld drucken wird und wann sie die Staatsanleihen aufkaufen will? Wenn die Märkte von Geld überschwemmt werden, zieht auch die Inflation an. Bei der heiß debattierten Deflation in Europa wäre dies genau der gewünschte Effekt. Zu Lasten der Goldanleger leider.