Der Ölpreis ist auf ein Drei-Monats-Tief abgerutscht. Nun weiß niemand so recht wohin der Kurs gehen wird und ob Öl derzeit eine sinnvolle Geldanlage ist. Wichtige Kennzahlen aus der weltweiten Produktion, sowie ein Vergleich zwischen Öl- und Goldpreis in diesem Artikel.
USA fördert weniger Öl
Die Produktion in den USA hatte noch vor einem Jahr bei 9,6 Millionen Barrel gelegen. Jetzt gab es für den Juni 2016 eine Zahl von nur noch 8,5 Millionen Barrel. In letzter Zeit bohren die Unternehmen wieder etwas mehr nach neuen Ölquellen, aber das habe noch nichts für den Ölpreis zu bedeuten, erklärte die Commerzbank. Wenn dort Öl gefunden werden sollte, dann wäre erst ab einem Ölpreis von 50 Dollar ein profitables Geschäft drin.
Die Analysten rechnen nun fest mit einer steigenden Nachfrage. Kurzfristig wollen sie sich noch nicht festlegen, mittelfristig sind sie sich dessen aber sicher. Dann geht es auch wieder mit der Produktion bergauf. Zum Jahresende prophezeit die Internationale Energieagentur ein ausgeglichenes Niveau von Angebot und Nachfrage. Mit 97 Millionen Barrel am Tag wäre der Bedarf dann wieder auf einem interessanten Niveau.
Doch dies sind alles nur Spekulationen, weil zu viele Faktoren hier eine Rolle spielen. Die Analysten könnten sich in ihren Meinungen kaum mehr unterscheiden. Morgan Stanley befürchtet eine neue Überproduktion und somit wieder fallende Ölpreise. Viele Banken gehen davon aus, dass der Ölpreis am Jahresende wieder bei 50 Dollar je Barrel liegen dürfte.
Sollte nun auf Gold gesetzt werden?
Der Ölpreis bietet momentan nicht den gewünschten sicheren Hafen, aber wie sieht es beim Gold aus? Jens Wilhelm sitzt im Vorstand bei Union Investment und managet das Portfolio sowie die Immobilien. Für ihn sind alle Edelmetalle, insbesondere Gold, derzeit ein wichtiges Instrument um gegen die ewig niedrigen Zinsen anzukämpfen.
„Früher hatte Gold mit dem Makel zu kämpfen, dass es keine Zinsen bringt. Da heute viele sichere Anleihen negativ rentieren, ist aus diesem Nachteil ein Vorteil geworden“, so Wilhelm. Die politischen Unruhen haben nun auch Deutschland im Griff. Anleger wollen daher ihr Geld zur Seite legen und auf bessere Zeiten warten. Dazwischen gibt es aber dann meist gute Renditen durch Gold, Silber & Co. Bis zum Jahresende sagt Union Investment einen Goldpreis von 1.450 US-Dollar je Feinunze vorher.
Die kurzfristigen Erholungen vom Ölpreis waren für Wilhelm eine Folge der unerwarteten Produktionsdrosselungen. Die Waldbrände in Kanada und den USA hatten die Rohölförderer dazu gezwungen manche Produktion vorübergehend stillzulegen.