Auch in diesen Tagen kreisen die Augen, Ohren und Gedanken um den mächtigsten Mann der Welt. US-Präsident Donald Trump hat Österreichs Kanzler empfangen. Dort lässt er verlauten, dass ihm die Politik von Angela Merkel nicht gefalle. Zumal Deutschland erneut einen enormen Exportüberschuss produziert hat. Hier drohen womöglich bald neue Strafzölle oder ähnliche Maßnahmen. Forex-Trader sollten auf der Hut sein.
Hat Trump Deutschland im Visier?
Vermutlich wird es bald zur Einigung zwischen den USA und China kommen. Damit wäre der eine Handelskonflikt beendet. Doch schon droht der nächste und zwar mit Europa. Deutschland spielt dabei eine entscheidende Rolle. Weshalb es logisch klingt, dass Trump hier zuerst ansetzen möchte.
So ließ es das Weiße Haus in den letzten Wochen mehrfach durchblicken. Die Eurozone ist dem US-Präsidenten aus diversen Gründen ein Dorn im Auge. Sie besitzt relativ wenige Bevölkerung, birgt aber großes Potential für die Zukunft. Viele der sogenannten „Hidden Champions“ haben hier ihre Wurzeln. Auch die Haushalte gelten als weitestgehend stabil und gesund. Würden sich alle Nationen in der Europäischen Union geschlossen gegen die USA stellen, hätte diese ein enormes Problem zu lösen.
Es mag sein, dass die USA einige Freunde in Osteuropa gewinnen konnte. Doch hält sie diese wohl nur so lange, wie aus ihnen ein Nutzen gezogen werden kann. Europa könnte den USA in vielen Branchen die Stirn bieten. Vor allem in Sachen Software und Hardware, um den Datenschutz zu fördern. Denn der Nachbar jenseits des Atlantiks hört und liest nur zu gern mit.
Handelskonflikte – Wem nutzen sie wirklich?
Die USA fordert, dass mehr ihrer Produkte und Dienstleistungen von anderen Ländern eingekauft werden. Dafür nimmt Donald Trump mit Vorliebe seine Handelspartner aufs Korn und verteilt fragwürdige Urteile. Bisherige Maßnahmen zeigen, dass die US-Wirtschaft mehr Schaden als Nutzen davon trug. Sogar die Warnungen aus den eigenen Reihen und von amerikanischen Wirtschaftsverbänden, weiß Trump gekonnt zu überhören.
Dank der Steuererleichterungen vor rund einem Jahr, zeigten sich US-Firmen zunächst milde gestimmt. Doch jetzt kommen wieder die Ideen der Produktionsverlagerung ins Ausland auf. Die oftmals emotionalen Tweets des Präsidenten fördern dies nur.
Auch Europa will sich diese aggressive Verhaltensweise nicht gefallen lassen. Viele Unternehmen könnten hierher flüchten. Was der weitreichenden Staatsverschuldung in den USA alles andere als helfen würde.
Ein Kompromiss mit Europa muss her
China hat es Trump deutlich gemacht. Immer nur fordern geht nicht. Es braucht einen gemeinsamen Konsens, mit Vorteilen für beide Handelspartner. Europäische Firmen könnten sonst ihre Pläne ändern und geplante Produktionsstätten in den USA absagen.
Doch gerade auf die sollte Trump willkommen heißen. Wenn die US-Ökonomie eines braucht, dann sind es Innovationen, Kapital und neue Arbeitsplätze.
Der Sturm aus dem Weißen Haus ist vorhersehbar. Es stellt sich nur die Frage, wie heftig er tatsächlich ausfallen wird.