Zwei der größten und einflussreichsten Öl-Nationen haben sich zusammengeschlossen. Dadurch könnten sich die Ölpreise und alles Kosten die damit verbunden sind, auf kurze bis mittlere Sicht verteuern. Die Rede ist von Russland und Saudi-Arabien, welche hinsichtlich eines Förderlimits gemeinsame Wege gehen wollen. Sie beschlossen zusammen eine Verlängerung der bestehenden Fördersenkung. Das könnte der EZB und ihre flachen Inflationsrate zugutekommen.
Der Ölpreis muss steigen, um jeden Preis
Wirklich stark schneiden sich die beiden Nationen dabei nicht ins eigene Fleisch. Jedoch hat das Förderlimit bislang schon eine gewisse Wirkung gezeigt. Die neue Frist endet nun im März 2018, statt wie geplant schon im Sommer. So erklärten es die Energieminister Chalid al-Falih und Alexander Nowak, stellvertretend für ihre Länder. Sie hatten sich gemeinsam in Peking zu einer Pressekonferenz eingefunden.
Somit hat die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) einen seiner stärksten Partner außerhalb dieses Bündnisses erneut gewinnen können. Im ersten Halbjahr 2017 dürfen demnach knappe 1,8 Millionen Barrel pro Tag weniger produziert werden. Man wünscht sich mittelfristig wieder höhere Ölpreise. Unter dem billigem Öl leiden vor allem Länder wie Russland, weil sie sich hauptsächlich auf das schwarze Gold als Einnahmequelle verlassen.
Höhere Ölpreise versprechen eine bessere Situation in den Staatshaushalten. Das Rohöl hatte bei 120 Dollar je Fass und darüber seinen Höchstand erreicht. Danach rutschte es weltweit massiv ab. Rohstoffreiche Länder gerieten in Bedrängnis. Doch nun scheint sich wieder alles zu bessern.
Wie erfolgreich wirkt das Förderlimit?
Die Resultate des Ende letzten Jahres beschlossenen Förderlimits halten sich derzeit noch in Grenzen. Auch deshalb wohl die Verlängerung der Drosselung. Der Preis für ein Fass Rohöl hat es somit zwar wieder über die 50 Dollar geschafft, stieg dann aber vorerst nicht weiter. Manchmal viel er auch wieder erheblich unter diese Marke. Russland hat sich zwar nicht der Opec angeschlossen, wünscht sich aber ebenfalls wie Saudi-Arabien eine deutliche Erhöhung der Ölpreise. Allein die Ankündigung zur Verlängerung hat sich bewährt. Nach Bekanntwerden der Nachricht beider Energieminister, zogen die Preise an. Je Barrel Öl (159 Liter), lässt sich nun das Öl für 51,64 Dollar (Nordseesorte Brent) und 48,61 Dollar (WTI) verkaufen. Das bedeutet in beiden Fällen einen Anstieg von 1,6 Prozent zum Wochenanstieg.
Rohöl-Preis beeinflusst viele Wirtschaftszweige
Wenn der Rohöl-Preis steigt, dann auch die Kosten für Benzin, Diesel und Heizöl. Es werden auch mehr Ausgaben in der Produktion von Waren, sowie deren Transport erzeugt. Konsumgüter und Lebensmittel werden teurer und somit steigen die Kosten insgesamt an. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte sich deshalb über das verlängerte Förderlimit freuen. Schließlich werden die Energiepreise als sehr wichtiger Faktor zur Beeinflussung der Inflation betrachtet.