Noch sehr zögerlich und verhalten zeigt Fed-Chefin Yellen ein wenig Interesse bzgl. einer Erhöhung des Leitzinses. Noch sieht sie keinen Anlass für eine sofortige Anhebung oder überhaupt nur eine Veränderung. Lediglich ein Wort will sie aus dem bisherigen Beschluss zur Geldpolitik streichen.
Ein Wort – große Auswirkungen
Damit rechnen zumindest manche Analysten. Janet Yellen, ihres Zeichen Chefin der US-Notendbank Fed, hat gegenüber dem US-Kongress ein paar Sätze zu einer möglichen Zinsanhebung verlauten lassen. Es geht ihr zunächst um eine langsame Vorbereitung der Finanzmärkte auf das was da kommen könnte. Die Entwicklung der Arbeitsmarktdaten seien für sie sehr ausschlaggebend. „Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich auf vielen Feldern verbessert.“, erklärte Yellen. Nur wenn der Trend so weiter anhält, wäre es möglich eine schrittweise Erhöhung des Leitzinses „in Betracht zu ziehen“.
Die Zinsen sollen langfristig nicht mehr am Nullpunkt liegen bleiben, wenn es die Situation zulässt. Jeder Fed-Entscheid könnte nun den nötigen Ausschlag auf dem Devisenmarkt geben. Es geht also nicht mehr um das ob, sondern das wann und in welcher Höhe der US-Leitzins ein Plus erhält. Seit Ende 2008 liegt dieser nämlich fast bei null.
Aus ihren eigenen Reihen erfuhr Yellen, dass viele ihrer Währungshüter eine erste Zinsanhebung im Sommer wünschen, auch wenn dies noch alles andere als gesichert ist. Um „Geduld“ bittet die Notenbank schon seit Dezember, bei der Geldpolitik wolle man nichts überstürzen. Das Wort „geduldig“ taucht tatsächlich genauso in dem Statement auf. Wenn die Zinserhöhung anvisiert wird, soll dieses Wort vorher gestrichen werden, erklärte Yellen.
Die Inflation entscheidet
Abgesehen von guten Arbeitsmarktdaten wünscht sich die Fed auch noch ein gewisses Maß an Inflation. Der Zielwert liegt bei um die 2 Prozent, damit sich die Preise stabil entwickeln können. Die letzten drei Jahre lag der Wert aber deutlich unter dieser Vorgabe. Der lang anhaltend niedrige Ölpreis könnte auch für ein weiteres Bestehen dieser Situation sorgen. Noch ist also nichts sicher.
Wie immer will die Notenbank-Chefin aber keine konkreten Äußerungen treffen. Abschließend sagte sie zum US-Kongress: „Es ist wichtig zu betonen, dass eine Änderung der Orientierungshilfe nicht unbedingt bedeutet, dass die Fed die Zinsen in den nächsten paar Sitzungen erhöhen wird. Eine solche Änderung sollte so verstanden werden, dass sich die Lage nach Einschätzung der Fed bis zu einem Punkt verbessert hat, von dem an es bald dazu kommen kann, dass eine Änderung des Leitzinses bei jeder Sitzung möglich ist.“
Am 17. und 18. März werden die Währungshüter wieder zusammensitzen und über die künftige Geldpolitik neu verhandeln. Nur weil dann das Wort „geduldig“ gestrichen werden könnte, käme dies nicht sofort einer Anhebung des Leitzinses gleich. Der Dollar ist aktuell sehr stark gegenüber anderen Währungen und wenn er zusätzlich noch als Geldanlage wieder an Attraktivität gewinnt, dürften sich viele Investoren auf ihn stürzen.