Die nächste Anhebung des US-Leitzinses könnte näher sein als bislang gedacht. Der amerikanische Arbeitsmarkt zeigt sich sehr positiv und auch die Konjunktur belebt sich wieder. Die Fed zeigt sich in weiteren Teilen zufrieden, bis auf den etwas zu starken Dollar. Nun bleibt die Fragen offen, wann genau der Zinsentscheid realistisch ist?
Erhebung der Fed stimmt optimistisch
Die US-Notenbank selbst hat eine Erhebung durchgeführt. Dabei wurde erkannt, dass die meisten Regionen wirtschaftlich betrachtet wieder besser dastehen. Der Arbeitsmarkt und die steigenden Löhne, sowie die höheren Konsumausgaben sprechen für eine Zinsanhebung. Den kompletten Konjunkturbericht kann man im „Beige Book“ nachlesen.
Es wird dabei der Vergleich zum Anfang des Jahres hergestellt. Im April wird die Fed noch einmal zusammenkommen. Allerdings rechnen die wenigsten Experten trotz guter Zahlen schon jetzt mit der zweiten Erhöhung. Dabei hat sich das Wirtschaftswachstum in elf von zwölf bewerteten Distrikten verbessert. (gemessen von Ende Februar bis 7. April) Außerdem soll der Trend weiter anhalten, so die Einschätzung der Befragten.
Doch ein Faktor springt dem Optimismus entgegen und das ist der Dollarkurs. Seine Stärke bereitet der Fed große Probleme. Hinzu kommt, dass sich der Tourismus in vier Regionen zurückgezogen hat.
Der nächste Zinsentscheid Ende April
Die Umfragen und Analysen sind Gold wert für die Fed. Die Auswertung ihrer zwölf Distrikte bildet die Basis für die Zinsentscheidung am 26. und 27. April. Noch im Dezember wollte man auf die erste Anhebung noch drei weitere in 2016 folgen lassen. Nun soll es nur noch eine davon geben und dieser wird umso mehr entgegen gefiebert. Die Zinsanhebung könnte aber auch ausbleiben, wobei viele Ökonomen mit dem Gegenteil rechnen. Die Situation verbleibt wie der Blick in eine Glaskugel einer Wahrsagerin.
Argentinien darf wieder mitspielen
In der Zwischenzeit hat Argentinien sein massives Problem mit den Hedgefonds aus den USA endlich gelöst. Ein Gericht hat nun entschieden und damit den Weg an die internationalen Finanzmärkte freigegeben.
Das Berufungsgericht in New York hat ein Urteil gefällt. Die Vereinbarung zwischen Argentinien und einige Hedgefonds sind rechtens gewesen. Die Berufung der Gläubiger verlief damit ergebnislos. Die Fonds NML Capital, Aurelius und zwei weitere sollten nach einer Entscheidung Ende Januar immerhin 4,1 Milliarden Euro erhalten. Das wären drei Viertel der geforderten Summe gewesen und das genügte den Gläubigern nicht. Jetzt müssen sie aber damit leben.
Der Ursprung des Rechtstreits begann schon im Jahr 2001, als Argentinien seine Staatspleite erklärte. Die Hedgefonds kauften für wenig Geld viele Schuldscheine und wollten dafür später den Nennwert der Staatsanleihen zurück erhalten. Doch Präsidentin Cristina Kirchner wehrte sich mit ihrer Regierung dagegen. Die Fonds wollten den Schuldenschnitt von 70 Prozent nicht akzeptieren.
Nun kam es dann zu einer gezwungenen Einigung per Gericht. Wichtig dabei ist, dass Argentinien nun wieder an die Kapitalmärkte zurückkehrt und das für Forex- wie Devisenhändler neue Wege eröffnet.