Janet Yellen verfolgte als Fed-Chefin immer den schrittweisen Zinsweg. Sowohl bei der Senkung, als auch nun mit der Genesung des Leitzinses. Auch ihr Nachfolger wird an diesem Kurs festhalten. Deshalb sieht Yellen keinen Grund um weiterhin in der US-Notenbank zu bleiben. Mit ihrem Abtritt im Februar, scheidet sie endgültig aus.
Yellen verzichtet auf Platz im Direktorium
Mit der Vereidigung ihres Nachfolgers Jerome Powell will sie gehen. Ihr stand noch ein Platz als Direktorin zu. Dort hätte sie bis 2024 über die weiteren Geschicke der US-Geldpolitik mitbestimmen dürfen. Yellen schrieb kürzlich einen Brief an Präsident Donald Trump. In diesem erklärte sie ihren Verzicht auf die Stelle. Sie wollen noch für einen reibungslosen Übergang sorgen und sich dann offiziell verabschieden.
So haben es bislang alle Chefs der Fed gemacht. Niemand wollte als Board-Mitglied bleiben. Somit bleibt es im Direktorium der Notenbank ziemlich leer. Nur vier von sieben Plätzen sind derzeit besetzt. Wenn Yellen geht, sind es nur noch drei. Trump hätte somit vier neue Positionen zu besetzen. Wird er seinen Einfluss geltend machen? Egal wen er vorschlägt, der Senat muss ebenfalls zustimmen. Immerhin ist eine Anstellung im Direktorium mit 14 Jahren Amtszeit verbunden.
Vor seiner Wahl zum US-Präsidenten hatte Trump scharf gegen Yellen geschossen. Wo er nun in seinem Amt sitzt, lobt er die Fed-Chefin für ihre vorsichtigen Zinsanhebungen. Powell dürfte an dieser Geldpolitik festhalten.
Am 12. und 13. Dezember treffen sich die Mitglieder der Fed wieder. Zwei Erhöhungen gab es in diesem Jahr schon. Er liegt aktuell bei 1,0 bis 1,25 Prozent. Im letzten Monat des Jahres soll es zu einer weiteren Verbesserung kommen. Es ist anzunehmen, dass dann viele Forex-Investoren und Aktien-Inhaber ihre Gelder umschichten werden. So langsam werden klassische Geldanlagen wieder lukrativ, zumindest in den USA.
Euro bleibt stabil – Türkische Lira stürzt ab
Der Euro hat auf diese Nachricht nicht weiter reagiert. Er bleibt zum Mittwochmorgen überwiegend stabil. Bewegungen waren zum Start des Handelstages kaum zu verzeichnen.
Für die türkische Lira ging es jedoch stark abwärts. Der Wechselkurs zum US-Dollar ist so schlecht wie noch nie. Wohl auch deshalb, weil Türkei und USA miteinander debattieren. Das neue Tief lag bei einem Dollar zu 3,9826 Lira. Viele Analysten rechnen damit, dass bald die Grenze von 4 Lira für einen Dollar überschritten sei. Auch innenpoltisch gibt es in der Türkei Spannungen. Präsident Recep Tayyip Erdogan ist derzeit kein Freund der Geldpolitik seiner Notenbank.