Griechenland hat vor ein paar Jahren seine finanzielle Schieflage deklariert. Daraufhin springen die anderen EU-Mitglieder ein. Sie spannen mehr als nur einen Rettungsschirm auf. Eine wahre Belastungsprobe für die Gemeinschaftswährung – den Euro. Aus einer aktuellen Untersuchung geht hervor, dass die negativen Auswirkungen langsam verblassen. Allerdings muss sich die Wirtschaftszone auch mahnende Worte gefallen lassen.
Schuldenkrise weitestgehend überwunden
Professor Christoph Kaserer arbeitet an der Technischen Universität München. Er durfte die Entwicklung innerhalb der EU analysieren. Was die Schuldenkrise von 2010 bis 2012 ausgelöst hat, scheint nun weitestgehend überwunden. Womit der Euro wieder in eine positive Zukunft schauen kann.
Wichtig war es, so Kaserer, dass eine bessere Überwachung der Banken eingeführt wurde. Die Etablierung des Rettungsfonds ESM trug ebenfalls zur Stabilisierung bei. Er lobt in seiner Studie auch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB).
Diese Untersuchung gab die „Vereinigung der Bayrischen Wirtschaft“ in Auftrag. Dessen Hauptgeschäftsführer, Bertram Brossardt, mahnt die Regierungen zu politischen Anreizen. Es braucht Zuckerbrot und Peitsche, damit die Fiskalpolitik entsprechende Disziplin an den Tag legt.
Hierbei ging eine Warnung an den Bestand der heimischen Staatsanleihen heraus. Denn diese tauchen übermäßig stark in den Bilanzen der Geldinstitute auf. Gerade Italien und Spanien scheinen sich daran festzuklammern. Laut Studie können diese Abhängigkeiten eine zukünftige Finanzkrise „verschärfen“. Denn verliert ein Staat an Bonität, leiden auch dessen Banken darunter. Eine Teufelsspirale, wie wir sie schon mehrfach erleben mussten.
Lagarde kommt, Draghi geht
Wo wir schon von der EZB schrieben: Hier hat Christine Lagarde die Position von Mario Draghi eingenommen. Die neue Chefin der europäischen Währungshüter ist bestens bekannt. Bis zuletzt leitete sie den Internationalen Währungsfonds (IWF). Davor nahm sie das Ruder als französische Finanzministerin in die Hand. Ab 1. November 2019 bekleidet sie ihr neues Amt ganz offiziell. Doch sie ist bereits jetzt schon anwesend.
Als studierte Juristin ist es die 63-Jährige gewohnt, wichtige Entscheidungen gut abzuwägen. Zwar hat sie nichts im Bankenwesen gelernt, ist aber seit Jahren in finanzpolitische Entscheidungen involviert.
Viele halten Lagarde für eine sehr gute Wahl an der Spitze der EZB. Sie will für die Bürger transparenter machen, was den Währungshütern wichtig ist. Lagarde ist bekannt für ihr starkes Auftreten und manchmal unkonventionelles Denken. Dennoch wird sie wohl die Geldpolitik Draghi´s weiter verfolgen.
Kritiker verweisen auf ihre folgenschweren Fehler in der Vergangenheit. Ohne politische Vorkenntnisse, kehrte sie 2007 nach Frankreich zurück. Wo sie der amtierende Präsident Nicolas Sarkozy zunächst als Ministerin für Außenhandel positionierte. Später wechselte sie zum Finanzministerium.
Dort lief nicht immer alles rund. Sie veranlasste bspw. eine millionenschwere Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie, ohne dies vorab genauer zu prüfen. Vor Gericht wurde sie von jeder Strafe freigesprochen, um ihrem Ansehen nicht zu schaden.
Für den Euro brechen somit sehr spannende Zeiten an. Wer jetzt den Devisenhandel mit dieser und anderen Währungen lernen möchte, klickt hier weiter.