Am gestrigen Mittwoch hat der Euro seinen Höhenflug fortgesetzt. Die Währung aus der EU-Zone schaffte es zeitweise über die Marke von 1,19 US-Dollar. So stark war der Euro zuletzt im Januar 2015! Größter Motor für den Anstieg, sind die anhaltenden Konflikte in der US-Politik. Donald Trump muss seinen Worten entsprechende Taten folgen lassen. Zunehmende Vertrauensverluste machen sich beim Dollarpreis bemerkbar. Dabei hilft es nicht gerade, wenn Trump mehrere hochrangige Personen in der Regierung austauscht.
Knackpunkt bei 1,1909 US-Dollar
Als Obergrenze für gestern legten sich die 1,1909 Dollar fest. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied man sich für einen Referenzkurs von 1,1820 Dollar. (vorheriger Dienstag: 1,1812 Dollar) Zum besseren Verhältnis für den Euro, tragen aber nicht nur die politischen Unruhen bei. Auch die amerikanische Wirtschaft schwächelt stellenweise. Neueste Daten vom Arbeitsmarkt haben die Erwartungen nicht erfüllt. Am Freitag folgt der noch wichtigere Arbeitsmarktbericht.
Heute Morgen hat sich der Euro dann zunächst etwas ausgeruht. Er verweilte um die 1,1849 US-Dollar. Also mittig unter der Marke von 1,19 Dollar. Ob man es noch über die 1,20 Dollar schaffen wird? Das wird sich eventuell morgen schon zeigen.
Türkische Lira verliert weiterhin an Wert
Betrachtet man die türkische Lira, so hat diese Mitte Juli ihren Sturzflug begonnen. Zwar zeichnen sich zwischendurch immer mal kurze Erholungen ab, der Trend bleibt jedoch negativ. Besonders gegenüber dem Euro, kann die Lira immer weniger Boden gut machen.
Am gestrigen Mittwoch gab es dann einen neuen Tiefpunkt zu verzeichnen. Zum Morgen hin, zahlte man für einen Euro stolze 4,1887 Lira. Ein so schlechtes Tauschverhältnis gab es noch nie, seitdem der Euro eingeführt worden ist. Wie es scheint, ist dies aber noch nicht das Ende des Kursverfalls.
Was Mitte Juli geschah ist klar. Die türkische Politik richtete sich neu aus und hat damit ihrer Währung keinen Gefallen getan. Knapp 24 Eurocent genügen aktuell, um sich eine Lira zu holen. Eine beunruhigende Entwicklung für alle Handelspartner und Urlauber.
Das Auswärtige Amt warnt seit einigen Wochen vor einer Reise in die Türkei und bittet um „erhöhte Vorsicht“ für alle Deutschen die sich dort aufhalten. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), hatte am 20. Juli eine Prüfung der Hermes-Bürgschaften angekündigt. Es geht ihm hierbei um versprochene Wirtschaftshilfen und die Absicherung deutscher Exportgeschäfte in die Türkei. Diese Skepsis war ausschlaggebend für den sinkenden Tauschkurs.