Gerade einmal zwei Tage ist es her, da musste der Euro mit dem schwächsten Wechselkursverhältnis der letzten zwei Jahre leben. Nun konnte er sich aber erholen. Aufgrund robuster Wirtschaftsdaten, geht es ihm wieder besser. Doch wie lange hält die Euphorie an? Am Forex-Markt ist die Tendenz vom Euro derzeit schwer einzuschätzen.
Das Auf und Ab geht weiter
Das Fazit der vergangenen Woche war eindeutig: Konjunkturelle Schwäche belastete den Euro. Die Gemeinschaftswährung war für Devisenhändler keine gute Option. Es sei denn, man setzte auf deren Wertverlust gegenüber dem Dollar. Denn mit zwischenzeitlich 1,111 US-Dollar je Euro, setzte dieser auf einen Stand von vor zwei Jahren zurück. So wenig war der Euro zuletzt im Mai 2017 wert. Ein Minus von 1,5 Cent binnen einer Woche.
Schuld daran waren neueste Konjunkturdaten zur europäischen Wirtschaft. Obwohl er sich heute gegen Mittag leicht erholen konnte, rechnen Analysten nicht gleich mit einem weiteren Anstieg. Neben wirtschaftlichen Sorgen, standen am Wochenende auch die spanischen Parlamentswahlen an. Daraufhin hatte sich der Euro entsprechend nervös gezeigt. Wohingegen die USA mit einer starken Konjunktur glänzt.
Kehrtwende am Dienstag
Doch zum Mittag hin machte die Gemeinschaftswährung wieder Boden gut. Sie begann den Handelstag mit 1,1176 Dollar und steigerte sich in wenigen Stunden auf 1,1216 Dollar. Damit lag der Preis zeitweise über dem Referenzkurs (1,1150 Dollar) von der Europäischen Zentralbank (EZB).
Weitere Konjunkturdaten trieben den Euro nach oben. Im ersten Quartal konnte das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent zulegen. Ende 2018 betrug es 0,2 Prozent mehr. Somit zeichnet sich eine Beschleunigung ab und das gab dem Euro Rückenwind. Nun heißt es weiter machen, um mit den USA schrittzuhalten.
Das zweite Halbjahr 2018 verlief allgemein sehr zäh. „Für eine nachhaltige Aufhellung der Konjunkturperspektiven brauchen wir aber zusätzlich Entspannungssignale in Sachen Brexit und Handelsstreit, sonst sind Rückschläge programmiert“, erklärt Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW.
In den USA gibt es heute Nachmittag neue Daten hinsichtlich der Verbraucherstimmung und vom Immobilienmarkt. Dies wird weiteren Einfluss auf das Kursverhältnis zwischen Dollar und Euro nehmen.
Euro stärkt sich zum Franken
Am Dienstagvormittag war auch eine Verbesserung zum Franken zu beobachten. Der Euro schaffte es auf 1,14 Franken und zog danach noch etwas weiter an. Währenddessen stagnierte der US-Dollar zum Franken. Es blieb bei einem Dollar zu 1,0191 Franken.