Gegen Ende der Woche versuchte der Euro sein Drei-Jahres-Hoch zu verteidigen. Kurz nachdem er es erreicht hatte, fiel der Kurs auch schon wieder darunter. Dennoch ist sein Run in den letzten Wochen mehr als beachtlich gewesen. Einige Monate am Stück zeigt seine Kurve nun ins Positive. Was so manche Sorgen weckt, ob er seine Stärke dieses Jahr halten kann.
Altbekannte Marke geknackt
Dem Euro gelang es am Freitag seine alte Grenze von 1,255 US-Dollar zu überschreiten. Doch war hier zu viel Euphorie im Spiel. So dämpfte sich der Kurs kurz darauf wieder und fiel um 0,5 Prozent. Trotzdem ist der Wert von 1,245 Dollar je Euro immer noch sehr positiv. Obwohl die USA wirtschaftlich gut floriert und von der Steuerreform Trumps profitiert, dürfte der Euro weiter an Kraft gewinnen.
Mehrheitlich gehen die Analysten von einem Trend ins Plus aus. Wie so oft resultiert diese Hoffnung aus einem schwachen Dollar. Zwar plant die Fed weitere Zinsschritte in diesem Jahr, aber die Währung interessiert es nicht. Aktuell liegt der Leitzins zwischen 1,25 und 1,5 Prozent. Was den Dollar eigentlich aufwerten sollte. Auch im Dollar-Index ging es seit Jahresbeginn um 13,7 Prozent nach unten. Dieser Index erstellt einen Vergleich mit den sechs größten Währungen und wie der Dollar zu ihnen steht.
US-Präsident Donald Trump dürfte einer dieser Faktoren sein. Zum Zeitpunkt als es für einen Euro 1,06 Dollar gab, beschwerte er sich über dessen Stärke. Schließlich würde die US-Wirtschaft damit schlechter dastehen. Allein diese Aussage genügte um den Dollar abzuschwächen.
Im Januar lobte sein Finanzchef Steven Mnuchin den schwachen Dollar. Gegenüber dem Wirtschaftsforum in Davos erklärte er im Januar, dass dies vor allem Vorteile mit sich bringt. Gerüchte um einen Währungskrieg kamen auf und versetzten dem Dollar noch einen Tiefschlag. Weshalb in nächster Zeit nicht mit einer Verbesserung des Kurses gerechnet wird, sondern eher das Gegenteil eintreten könnte.
EZB wird irgendwann den Leitzins anziehen
In Europa träumen Anleger und Forexhändler noch von diesen Zinsschritten. Weshalb sie ihre Gelder weiterhin bei geeigneten Forex-Signalen investieren. Ebenso steigen die Aktie immer weiter, wenngleich es in der vergangenen Woche sehr mau an den Börsen aussah.
So langsam dringt auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) der Gedanke einer geldpolitischen Straffung durch. Allen Erwartungen zum Trotz, müssen wir auch in 2018 wohl weiterhin mit dem Nullzins leben. Eine minimale Anhebung, damit rechnet keiner vor dem nächsten Jahr. Auch wenn die EZB langsam ihre Anleihekäufe drosselt, klassische Geldanlagen bleiben unattraktiv.