Zum frühen Handel zeigt sich der Euro verhalten. Er bleibt weiterhin unter der Marke von 1,14 US-Dollar. Wer die Gemeinschaftswährung kaufen möchte, zahlt aktuell 1,1390 Dollar dafür. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1396 Dollar fest. Der verharrende Euro stellt zurzeit die kleinere Sorge dar. Das britische Pfund sowie die Ölpreise bilden heißeren Gesprächsstoff.
Alle Blicke auf Großbritannien
Am heutigen Freitag gibt es kaum Wirtschaftsdaten die irgendwelchen Einfluss auf den Devisenmarkt nehmen könnten. Von der US-Industrie gibt es neue Produktionsdaten sowie ein Stimmungsbarometer der amerikanischen Konsumenten. Auch einige Notenbanker aus den USA und Europa wollen heute sprechen.
Weshalb sich alle Blicke auf Großbritannien richten. Premierministerin Theresa May ist einmal mehr in Ungnade gefallen. Alles sieht nach einem ungeordneten Brexit aus. Das Misstrauensvotum überstand sie und nun soll es Gespräche mit allen Parteichefs geben. May stehen viele Optionen offen, doch sie muss schnell konkrete Pläne vorlegen. Bereits am 29. März 2019 soll es zum EU-Austritt, dem sogenannten „Brexit“, kommen.
Eben weil die Unsicherheiten bestehen bleiben, ergeben sich für Devisenhändler diverse Möglichkeiten. Allerdings sind die Trades mit hohem Risiko verbunden. Dank dem Ausgang der Vertrauensabstimmung, stärkte sich das Pfund am Donnerstag. Zum Abschluss lag dessen Wert bei 1,1358 Euro. Der Höchststand in den letzten acht Wochen. Heute wird erst einmal mit wenigen Reaktionen gerechnet.
Alle hoffen auf einen „weichen Brexit“, also einem klaren Regelwerk für einen geordneten Ausstieg. Über das Wochenende muss sich May sammeln. Um am Montag dann ihre neue Strategie zu verkünden.
Ölpreise geben erneut nach
Autofahrer dürfen sich freuen, die Weltwirtschaft dagegen weniger. Bei den Ölpreisen kam es zu einer weiteren Senkung. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verlor zum Mittwoch weitere 1,9 Prozent an Wert. Es war damit für um die 60 US-Dollar erhältlich. Beim West Texas Intermediate (WTI) ging es zeitweise zwei Prozent nach unten (51 US-Dollar).
Während die Opec weiterhin auf ihre Förderbremse besteht, sprudelt das schwarze Gold in den USA ungebremst. Dies zeigen auch neueste Daten aus Nordamerika. Vom US-Energieministerium hieß es nämlich, dass die Erdölproduktion in der letzten Woche das nächste Rekordhoch erzielen konnte. Positiv für die USA, weil sie damit immer wenig Rohöl importieren muss.
Von der amerikanischen Energiebehörde wurde eine Schätzung veröffentlicht. Darin sieht die USA vor im Verlauf von 2020 zum Nettoexporteur zu werden. Demnach würde die Wirtschaftsmacht mehr Erdöl fördern als sie selbst verbraucht. An diesem Trend haben die Opec-Staaten jetzt schon zu knabbern.