Forex-Händler konzentrieren sich seit Anfang der Woche auf das britische Pfund. (GBP) Der Grund dafür sind sich häufende Spekulationen über einen nahenden Anstieg des britischen Leitzinses. Von offizieller Seite gibt es dazu bislang keine Stellungnahme, aber die Hoffnungen werden auf die solide wirtschaftliche Entwicklung gesetzt.
Fed oder BoE? Wer traut sich zuerst?
In den vergangenen Wochen richteten sich die Blicke immer nur auf die Federal Reserve Bank (Fed) in den USA. Dort zeigt sich Chefin Janet Yellen aber noch deutlich unentschlossen. Sie spricht von vielen Faktoren, gerade im Ausland, von welchen die amerikanischen Währungshüter ihre Entscheidung abhängig machen. Doch mittlerweile kommt auch die Bank of England (BoE) dafür in Frage. Wer traut sich zuerst diesen wichtigen Schritt zu machen?
Eine Lockerung der Geldpolitik würde sich auch auf die Devisenkurse auswirken. Wenn klassische Geldanlagen wieder an Wert gewinnen und Kredite zu höheren Zinsen vergeben werden können, wächst für gewöhnlich auch die Wirtschaft schneller. Doch noch sind alles nur Spekulationen, wenngleich einige Analysten schon jetzt von einer Trendwende sprechen. Bei der USA steht ein möglicher Zeitraum zum Ende des Jahres auf dem Plan und nach den Schätzungen könnte die BoE diesem Plan zuvor kommen. Oder diktiert am Ende die USA wieder allen anderen ihren Willen auf?
Im Jahresrückblick der bald vergangenen drei Quartale zeigt sich der britische Währungskurs erfolgreich. Im April startete der Kurs zu einer langanhaltenden Rally, doch dann kam das Sommerloch. Mitte September gab es dann wieder ein neues Hoch.
GBP/USD verschlechtert sich
Den dritten Tag in Folge gab das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar heute nach. Es ist möglich, dass der aktuelle Kurs vorerst stagniert, während die letzten Handelstage meist negativ beim GBP/USD endeten. Traden mit diesem Währungspaar ist in der Tat schwierig. Die Leitzins-Anhebung könnte dem britischen Devisenhandel kräftigen Aufwind geben. Sollte es zu einem starken Kursausbruch in eine Richtung kommen, dürfte dies nicht von langer Dauer sein.
Interessant sind auch die Daten vom heutigen Immobilienmarkt. Beim EUR/GBP stieg die Anzahl der Hypothekengenehmigungen auf 71.030 an, während nur 70.000 erwartet wurden. Gleichzeitig verteuerten sich die Verbraucherkredite von 4,0 auf 4,3 Milliarden GBP. Das Verhältnis von EUR/GBP steht bei 0,7483 und somit so wie zuletzt Anfang Mai.