In sechs Tagen, am 16. Dezember 2015, könnte es endlich zu einer Anhebung des US-Leitzinses kommen. Die Notenbank Fed wird dann nämlich wieder zusammensitzen und die Mehrheit rechnet mit einer Verbesserung. Manche Investoren spekulieren aber auf das Gegenereignis, weil die Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt und der Wirtschaft schwanken. Die Finanzmärkte haben auch zu kämpfen ihre Kurse zu halten. Die Entwicklung der nächsten Woche wird maßgeblich entscheidend sein.
Die Zinswende kommt
Da sind sie die Anleger am Aktienmarkt fast eindeutig sicher. Kritisch zu betrachten ist jedoch, dass keine zwei Tage später der größte Optionsverfall seit Jahren geschehen wird. Auf den S&P500 wurden 1,1 Billionen Dollar gesetzt. Allein die Puts betragen dabei 670 Milliarden Dollar. „Diese Puts sind quasi wie eine massive Stopp-Loss-Order unterhalb des Marktes“, erklärte Marko Kolanovic von JPMorgan. Seine Erfahrungen werden hoch eingeschätzt, da seine Vorhersagen der letzten Monate ziemlich genau eintrafen.
Für den Goldpreis gibt es derzeit nur Positives, denn mit einem höheren Leitzins wird wohl auch mehr Geld gedruckt. Anleger werden ihr Geld aus Aktien abziehen und klassische Sparkonten bevorzugen. Der Goldpreis gilt dann weiterhin als halbwegs stabile und unabhängige Größe. Mit der Entscheidung am 16. Dezember wird es sowohl Verlierer als auch Gewinner geben.
Sparsames Jahr für Autofahrer
Das Jahr ist fast vorüber und wir können auf angenehme Ölpreise zurückschauen. Durch die Sturheit der OPEC-Länder wird dies auch noch eine Weile so bleiben. Doch nicht nur beim Benzin können Autofahrer mehr im Geldbeutel behalten, der Diesel hat den Verbrauchern ebenso viel gelassen. 10,5 Milliarden Euro weniger mussten die Deutschen für ihre Tankrechnungen ausgeben. So schätzt es „Die Welt“ ein und beruft sich dabei auf den Mineralölwirtschaftsverband. 2,9 Milliarden Euro weniger für Benzin und 7,6 Milliarden Euro beim Diesel eingespart. Vielfahrern mit Diesel-Motoren kommt der niedrige Ölpreis zugute.
Die Vorfreude kann auch beibehalten werden. Erst am Dienstag erreichte der Ölpreis ein Rekordtief von knapp sieben Jahren. Das Barrel der Nordseesorte Brent unterschritt die Grenze von 40 Dollar, schob sich vor Handelsende aber wieder etwas drüber. Lieferungen der US-Sorte WTI für Januar konnten zwischendurch für weniger als 37 Dollar bestellt werden.
Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz Opec, erklärte ihre Fördermenge nicht zu drosseln. Die Reserven in vielen Ländern sind schon mehr als genug und es wird fleißig weiter produziert. Der Ölpreis bleibt damit sehr wahrscheinlich auf dem niedrigen Niveau. Lediglich schlechte Wechselkursbedingungen könnten die Differenz ausgleichen. Wir tanken derweilen weiter mit weniger Geld das Auto voll.