Zwischen den Feiertagen ist mehr los als erwartet. Die Börsen bereiten sich auf 2019 vor. Auch beim Devisenhandel herrscht alles andere als Stillstand. Ein schwacher Dollar gibt dem Euro Rückendeckung. Während das Jahr für den Goldpreis eher dürftig verlief, setzt er nun zur Jahresendrally an. Zeitgleich weiß der Ölpreis noch nicht, in welche Richtung er tendieren will.
Dollar schwächelt wegen politischer Unruhen
Eines vorneweg: Der Dollar hat dieses Jahr viel Boden gut gemacht. Im Gegensatz zum Euro oder dem Schweizer Franken, legte er in 2018 knappe fünf Prozent zu. Gerade Schwellenländer müssen ihn teuer eintauschen.
Doch in den letzten Wochen nimmt der politische Druck stetig zu. Die USA und China haben ihren Handelsstreit lediglich pausiert. Die ersten 90 Tage in 2019 will Peking die Strafzölle aussetzen und keine neuen Sanktionen vornehmen. Geklärt ist die Debatte aber noch lange nicht. Am Montag trifft sich der US-Senat ein letztes Mal in diesem Jahr. Ein Beschluss zum Haushaltsgesetz wird jedoch erst am 2. Januar erwartet.
Derweilen leidet der US-Dollar unter dem anhaltenden Regierungsstillstand. Kurz vor Weihnachten hatte Präsident Donald Trump den „Government Shutdown“ angeordnet. Dieser hält bis auf Weiteres an und könnte sich bis ins neue Jahr ziehen, so Trump. Er will damit den Druck erhöhen und seine geforderten Milliarden für den Mauerbau zu Mexiko durchdrücken.
Angesichts der angespannten Situation, ist es erstaunlich, wie sich der Dollar im Jahresverlauf trotzdem positiv entwickeln konnte. Marktbeobachter führen dies vor allem auf die vier Zinserhöhungen zurück. Derzeit liegt der US-Leitzins bei 2,25 bis 2,5 Prozent. In 2019 könnten diese Anhebungen schlimmstenfalls pausieren. So ließ es Fed-Chef Powell durchblicken.
Goldpreis schafft es zum 6-Monats-Hoch
Ein weniger gutes Jahr hat der Goldpreis hinter sich. Der vermeintlich sichere Hafen musste im letzten Halbjahr reichlich Federn lassen. Ein Resultat der sinkenden Nachfrage am Edelmetall. Doch jetzt, schon mit Blick auf 2019, erholt sich der Goldpreis. Allein heute stieg er um bis zu 0,5 Prozent und erreichte 1.282 Dollar je Feinunze. Damit erreichte er zwischenzeitlich sein 6-Monats-Hoch.
Es scheint so, als würde der Glaube an die goldene Sicherheit zurückkehren. Aktuell erzielt er einen Preis, welcher rund zwei Prozent unter seinem Vorjahresniveau liegt.
Ölpreis weiter unschlüssig
Ein leichter Aufschwung kurz vor Jahresende zeichnete sich heute früh auch beim Ölpreis ab. Für die Sorte Brent zahlt man derzeit etwa 53,27 US-Dollar pro Barrel Rohöl. Das WTI aus den USA verlangt ca. 45,80 Dollar. Damit stiegen die Preise um 2,0 bzw. 2,7 Prozent.
Viel Hoffnung macht die aktuelle Lage allerdings nicht. China und die USA müssten ihren Handelsstreit beilegen. Außerdem müsste Nordamerika bei der limitierten Rohölförderung mitziehen. Russland, die Opec und ein paar weitere Länder haben sich für das Neujahr abermals darauf geeinigt.