Das könnte großen Ärger für einige der wichtigsten Großbanken weltweit geben. Sie sollen den Devisenmarkt bewusst manipuliert haben. Insgesamt geht es um ein mögliches Bußgeld von 6 Milliarden US-Dollar. Doch noch gab es keine offizielle Stellungnahme, die betroffenen Banken hüllen sich in Schweigen.
Banken auf der Anklagebank
Im Detail geht es um die Banken UBS, JP Morgan, die Citigroup, die Royal Bank of Scotland und das britische Institut Barclays. Die „Financial Times“ berichtet über eine Strafe von 6 Milliarden Dollar gegenüber dem US-Justizministerium. „Eingeweihte Kreise“ sollen schon vorab von dieser noch geheimen Entscheidung erfahren haben. Vielleicht kommt es heute schon zur offiziellen Verkündung der Entscheidung. Schon seit Wochen sind diverse Banken in den Fokus gerückt, darunter auch die Deutsche Bank. Dieser konnte man bislang aber wohl noch keine Verwicklung in den Devisenskandal nachweisen.
Es geht um illegale Absprachen von Händlern dieser Banken, welche damit massiv den Devisenmarkt beeinflusst haben sollen. Der Bericht zeigt, dass die UBS mit 800 Millionen Dollar den kleinsten Teil der Strafzahlung tragen muss. Die frühe Kooperation mit den Ermittlern soll hier mildernde Umstände bewirkt haben. Die Manipulation könnte auch über Tochterfirmen der Banken gelaufen sein, um die Aktionen nicht ganz so offensichtlich zu gestalten.
Die höchste Strafe soll der „Financial Times“ zu folge das Institut Barclays ereilen. 3,1 Milliarden Dollar sind mehr als die Hälfte der Gesamtsumme an Bußgeld. Die anderen vier Banken haben im November mit der Zusammenarbeit mit den US-Behörden begonnen und teilen sich dann die restliche Summe von 2,1 Milliarden Dollar auf. Die Strafe fällt höher aus als erwartet, weil sich das US-Justizministerium wohl erst später eingeschaltet hat.
Es werden alte Erinnerungen an den Libor-Skandal geweckt. Damals wie im aktuellen Fall wurden die Devisenkurse zu Gunsten bestimmter Banken bzw. Händler manipuliert. Eigene Geschäfte ließen sich dadurch gezielt fördern. Die Deutsche Bank bleibt dieses Mal aber verschont, obwohl sie einer der größten Player im Devisengeschäft ist. Doch noch ist auch für sie nicht alles durchgestanden, weil die US-Behörden zunächst nur die schwersten Fälle bearbeiten will.
Devisen-Kurse vom Dienstag
Unterdessen zeigte sich der Euro am Dienstag endlich wieder stärker gegenüber dem Dollar. Momentan pendelt sich der Eurokurs bei 1,12 Dollar ein. Ein Dollar kostete damit rund 0,89 Euro. Für einen Euro erhielt man gestern 0,7164 britische Pfund und 13,85 japanische Yen. Gegenüber der Schweiz war der Euro 1,0396 Schweizer Franken wert, etwas weniger als am Vortag.