Die Deutsche Bank wünscht sich ruhige Gewässer, doch auch in 2016 war es mehr als stürmisch. Als würde die Umstrukturierung nicht nur Zeit und Geld kosten, so kam es auch noch zu einigen Skandalen. Allen voran der Streit wegen des amerikanischen Hypothekengeschäfts. Für die Einigung wurden über sieben Milliarden Euro ausgehandelt, welche die Deutsche Bank zu zahlen hat. Immerhin konnten die meisten Sparten an Fahrtwind gewinnen. Die Verluste bleiben vorerst tiefrot.
1,4 Milliarden Euro Verlust in 2016
So liest sich die herbe Bilanz in wenigen Worten. Umbau und Rechtsstreits hinterlassen ihre deutlichen Spuren. Vorstandschef John Cryan erklärte dazu: „Unsere Ergebnisse des Jahres 2016 spiegeln sowohl den konsequenten Umbau der Bank als auch die Marktturbulenzen rund um unser Haus wider.“ Doch die ersten Wochen des neuen Jahres haben schon eine positivere Prognose durchblicken lassen.
Im Vergleich zu 2015, mit fast sieben Milliarden Euro Verlust, hat sich die Deutsche Bank wieder aufgerappelt. Wäre der Ausgleich mit dem Hypothekengeschäft nicht gewesen, dann gäbe es vielleicht jetzt schon ein Plus zu berichten. So verwundert es nicht, dass die Anleger der Deutschen Bank die Aktie alles andere als feiern. Aus dem vorbörslichen Handel ergab sich deshalb ein Minus von knapp zwei Prozent. Cryan hatte stets erklärt, dass er nach seinem Antritt im Sommer 2015, die nächsten zwei Jahre keine Gewinne erwartet.
Zwei Altlasten abgeschüttelt
Um in 2017 durchstarten zu können, war es wichtig einige Altlasten abzuwerfen. Das bewusste Risiko und die Fehler am US-Hypothekenmarkt sind zu den Akten gelegt worden. Dafür zahlte die Deutsche Bank über den Atlantik hinweg gut sieben Milliarden Euro. Dann war da noch die Geschichte mit der Geldwäsche in Russland. New York und London kamen dieser auf die Schliche, was weitere 600 Millionen Euro gekostet hat.
Es gibt zwar noch mehr Fälle zu lösen, doch höher als in 2016, sollten die Ausgaben dieses Jahr nicht ausfallen. Rückstellungen von 7,6 Milliarden Euro wurden gegen Jahresende verzeichnet, wovon ein Großteil schon so gut wie überwiesen ist.
Schlussendlich muss die Deutsche Bank ihr zwielichtiges Investmentbanking teuer bezahlen. Erstaunlich wie auch gering, fällt deshalb der Gewinn aus. Vor Steuern bleiben dem Geldinstitut noch 16 Millionen Euro übrig. Im Vergleich zum Vorjahr, schaffte die Deutsche Bank aber einen Zuwachs, sowohl bei Privatkunden als auch den Geschäftskunden. Lediglich die Vermögensverwaltung musste sich mit einem Minus zufrieden geben.