Ob Euro oder Pfund, beide Währungen haben derzeit keine Chance gegen den Dollar. Die USA macht sich weiter stark im Devisengeschäft. Am gestrigen Dienstag unterlag sowohl die Gemeinschaftswährung als auch jene aus Großbritannien dem Dollar und der Trend setzt sich fort.
Langsame Inflation ist schuld
Die britischen Verbraucherpreise haben sich im Februar so träge wie schon lange nicht mehr gezeigt. Genauer gesagt waren sie so langsam wie noch nie! Deshalb sackte das Pfund gegenüber dem Dollar zusammen. Am Vormittag hatte das Devisenpaar GBP/USD den Wert von 1,4918 und rettete sich später am Tag auf 1,4931. Viele rechnen damit, dass der Kurs sich aber weiter dem Tief vom Montag (1,4837) nähert. Noch vor sieben Tagen lag der Kurs bei 1,5148, die Schwankungen sind enorm!
Das britische Statistikamt hat für Wirbel gesorgt, denn die Inflation der Verbraucherpreise kam im vergangenen Monat zum Erliegen. 0,0 Prozent wurden veröffentlicht, nachdem es im Januar wenigstens noch 0,3 Prozent waren. Die Hoffnung mit 0,1 Prozent der Stagnation zu entkommen wurde nicht erfüllt. Die Inflation ist nun unter einem Prozent und das zwingt Mark Carney, Vorsitzender der Bank von England, einen offenen Brief an Schatzkanzler George Osborne zu schicken, in dem er die aktuelle Lage erklärt.
Kerninflation sinkt weiter
Bei dem Begriff „Kerninflation“ handelt es sich um jenen Wert der Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol außen vorlässt. Sie war im Februar auf 1,2 Prozent gefallen, nachdem es im Januar noch 1,4 Prozent waren. (erhofft wurden 1,3 Prozent) In dem Bericht des Statistikamtes geht es noch weiter. Experten hatten sich einen Preisanstieg für Wohnimmobilien von 10,2 Prozent erhofft, am Ende waren es nur 8,4 Prozent gewesen. Im Dezember standen hier noch 9,8 Prozent auf dem Papier, Schwankungen überall.
Für den US-Dollar ist es nun wichtig zu wissen, wann die Notenbank Fed sich zu einer Zinsanhebung entscheidet. Werden klassische Geldanlagen wieder attraktiver, könnte dies den Dollar durch Zukäufe abschwächen. Darauf hoffen natürlich andere Währungen die dem Dollar derzeit stark unterliegen. Zwischen EUR/GBP gab es aber eine leichte Verbilligung um 0,31 Prozent. (0,7343)
Euro bald gleichauf mit Dollar?
Der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar nähert sich bald einem Verhältnis von 1:1. Am Dienstag lag der Kurs für EUR/USD bei nur noch 1,0927. Wenn der Wert an die Grenze von 1,06 stößt, sollte man hier Unterstützung leisten, alles über 1,10 wird als Erstarkung des Euros betrachtet. Etwas Hoffnung gab es noch durch die guten Konjunkturdaten aus dem produzierenden Gewerbe der Eurozone. Im März wuchs hier die Leistung so schnell an wie seit 10 Monaten nicht mehr.