Seit einigen Wochen befinden sich Chinas Börsen und Indizes im massiven Sinkflug. Sie verloren 30 Prozent an Wert und noch scheint eine Stabilisierung nicht erreicht. Die Regierung und Zentralbank steuern der Talfahrt mit großen Finanzspritzen entgegen, doch die erhoffte Wirkung verpufft nur. Der Dax lässt sich leider auch von diesem Problem aus China beeinflussen. Der Grexit scheint dagegen weniger ein Thema an der deutschen Börse zu sein.
Schmaler Gewinn
Am Dienstag wurden im nachbörslichen Handel 200 Punkte Gewinn erwirtschaftet. Diese waren heute früh fast wieder komplett aufgebraucht, aber immerhin blieb ein positives Zeichen. Das Sorgenkind Griechenland steht mittlerweile nicht mehr allein auf dem Parkett. Immer heißer wird auch der Börsen-Crash in China diskutiert. Die Unruhe steigt, denn er Absturz hat auch in Europa seine Folgen. Manche Analysten geben aber auch Entwarnung, denn insgesamt hat der Shanghai Composite Index innerhalb eines Jahres (von Juni zu Juni) um 150 Prozent zugelegt. Was jetzt gerade geschieht sei nur eine „Bereinigung“ der Lage.
Zum Tagesstart begannen Dax und MDax mit einem leichten Plus, der TecDax rutschte 0,1 Prozent ab. Die Anleger auf dem deutschen Parkett suchen nach Sicherheiten, wie FMC oder Fresenius. Sie ziehen sich dagegen etwas von den Autobauern Volkswagen, BMW und Daimler zurück.
Devisen: Grexit für Euro kein Thema
In diesen Tagen sind die Nachrichten voll von Schlagzeilen über einen möglichen Grexit und wie es mit Griechenland weitergehen soll? Der Euro kann sich bei all den Sorgen noch bei 1,10 Dollar halten. Zwischenzeitlich fiel er schon wieder unter diese Grenze. Vor einigen Wochen reagierte der Eurokurs noch nervös bei dem Gedanken eines möglichen Ausstiegs. Doch nun scheinen die Sorgen abgewendet, Gelassenheit stellt sich ein.
Die Ölpreise geben weiter nach und erschweren es damit den Produzenten. Die Nordseesorte Brent kostet innerhalb nur eines Tages 32 Cent weniger. Bei der US-Sorte WTI ging es sogar um 33 Cent runter. Sie kosten nun 56,53 Dollar bzw. 52,00 Dollar.
Bricht Chinas Börse zusammen?
Doch neben den Problemen mit Griechenland beschäftigt die Börsianer in diesen Tagen nur das chinesische Parkett. Wenn der Composite-Leitindex fällt, dann ziehen andere Handelsplätze mit. Der Nikkei-Index folgte mit über 3 Prozent Verlust. Der Hongkong-Index musste 6 Prozent weniger hinnehmen usw.
Der virtuelle Handel mit den Wertpapieren scheint immer so weit entfernt, jedoch könnte er bei nachhaltigen Verlusten auch die reale Wirtschaft betreffen. Viele Länder exportieren nach China um dort die hohe Nachfrage zu bedienen. Firmen die sich stark in der Volksrepublik einbringen müssen Kursverluste akzeptieren. Rohstoffpreise und Handelsketten müssen mit dem Druck mitgehen. Die Aufsichtsbehörde der chinesischen Börse hat weitere 500 Firmen vom Handel ausgesetzt und zudem neue Börsengänge bis auf Weiteres unterbunden.