Beinahe stündlich verändert sich der Eurokurs und das nicht nur in kleinen Schritten. Die Gemeinschaftswährung ist zurzeit sehr fragil. Für den Euro ist es schon mehr als eine Achterbahnfahrt, der Kurs befindet sich seit Monaten im Sinkflug, mit kurzen Erholungsphasen dazwischen. Wir fassen einmal die Geschehnisse der letzten Tage zusammen.
Schwacher US-Markt gab Hoffnung
Am vergangenen Freitag hat die USA ihre aktuellen Daten vom Arbeitsmarkt veröffentlicht. Nachdem dieser Monate lang konstant die Erwartungen übertroffen hatte, lag er dieses Mal darunter. Des einen Freud ist des anderen Leid. Der Euro gewann an Stärke gegenüber dem Dollar und lag kurzzeitig sogar über der Marke von 1,10 Dollar. Aufgrund des Feiertages gab es von der EZB keinen Referenzkurs dazu, vielleicht waren unsere Währungshüter auch nur zu überrascht.
In den USA könnte dieser Umschwung eine frühere Zinserhöhung bedeuten. Auf der anderen Seite nennt die Zentralbank Fed einen stabilen Wirtschaftsmarkt als wichtigen Faktor dafür. Doch mehr als Prognosen gibt es nicht und so wird im Juni mit einer Zinsanhebung in den USA gerechnet. Obwohl sich der Sommer wieder nähert, gab es in der US-Landwirtschaft „nur“ 126.000 neue Stellen, die Analysten hatten aber mit fast dem Doppelten kalkuliert.
Update vom Dienstag
Wir gehen ein paar Tage weiter und haben Ostern gerade hinter uns gelassen. Der wieder etwas stärkere Euro muss den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Er fiel erneut unter die Grenze von 1,09 US-Dollar und im Verlauf des Tages war der Kurs auf 1,0831 Dollar abgestürzt. Zuvor hatte er sich zum Wochenauftakt noch kurz bei 1,10 Dollar halten können. Einen konkreten Grund für das Sinken scheint es nicht zu geben, auch die Daten aus der Eurozone lassen eine wachsende Konjunktur sehen, aber die Gemeinschaftswährung ließ sich davon noch nicht beeindrucken. Selbst die zum vierten Mal in Folge gestiegenen Einkaufsmanagerindizes konnten da nicht helfen. Nun haben Sie den höchsten Stand seit fast einem Jahr erreicht.
Erholung heute Morgen
Und nun sind wir bei heute Morgen angelangt. Der Mittwoch startete für den Euro leicht positiv, er hat die kleine Krise von gestern überwunden, so scheint es. Mit 1,0839 Euro lag die Währung der Eurozone etwas über dem Wert vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat aber für den Donnerstag schon wieder einen Referenzkurs von nur 1,0830 Dollar festgesetzt.
Den Grund dafür könnten die schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland geliefert haben. Der Februar war von weniger Aufträgen gezeichnet als erwartet, vor allem die Industrie musste Abstriche machen. Gleichzeitig hat das Statistische Bundesamt die Daten für den Januar etwas nach oben korrigiert. Doch alles in allem spüren auch wir Europäer immer wieder die Abhängigkeit vom Dollar und dessen Ausgang hängt nun vom Zinsentscheid der US-Notenbank ab.