Er versteht es die Massen zu begeistern (auf die eine oder andere Weise). US-Präsident Donald Trump hat seinen nächsten Paukenschlag erlassen. Künftig werden sich die USA nicht mehr an dem Atom-Abkommen mit dem Iran beteiligen.
Was zu einem schnellen Anstieg der Ölpreise führte. Plötzlich kostete das Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent gleich mal 76,70 Dollar. Somit hatte sich in den Morgenstunden bereits ein Anstieg von 1,85 US-Dollar abgezeichnet. Das West Texas Intermediate (WTI) schnellte um 1,60 Dollar nach oben und notierte bei 70,66 Dollar.
Ölpreis auf dem Niveau von 2014
Forex-Broker werden sich noch bedingt an diese Zahlen erinnern. Der Ölpreis schaffte es damit auf sein Niveau von 2014. In Hinsicht auf die weniger als 43 US-Dollar für das Barrel WTI, so viel kostete es noch vor etwa einem Jahr, eine traumhafte Entwicklung. Zumindest für all jene die am schwarzen Gold mitverdienen. Und wenn es nach einigen Experten geht, soll der Ölpreis bald noch ganz andere Marken knacken.
Mit der Aufkündigung des Atom-Abkommens hat die USA weitreichende Auswirkungen für den Ölmarkt eingeleitet. Ein schon jetzt recht begrenztes Angebot, erleidet damit zunehmende Verknappung. Schließlich hatte sich die Opec mit ihren Mitgliedsstaaten und weiteren ölproduzierenden Ländern auf ein Förderlimit geeinigt. Wirtschaftlich befinden sich viele Märkte im Aufschwung und das beflügelt die Erdöl-Nachfrage.
Tomomichi Akuta von Mitsubishi UFJ Research, meint dazu: „Es gibt die Befürchtung, dass die iranischen Ölexporte um etwa eine Million Barrel pro Tag gegenüber dem jetzigen Niveau fallen könnten.“ Vielerorts wird mit einer deutlich angespannteren Lage am Ölmarkt gerechnet. „Produktion und Nachfrage sind gegenwärtig etwa in der Balance, aber es könnte sich zu einer ernsten Unterversorgung entwickeln“, erklärte Akuta weiter.
Es sei nicht auszuschließen, dass der Ölpreis bald wieder auf über 90 Dollar je Barrel steigt.
Saudi-Arabien sucht das Gespräch
Was durch den Iran ausfällt, will Saudi-Arabien durch erhöhte Fördermengen der anderen Mitglieder ausgleichen. Weshalb die Saudis nach Gesprächen suchen, wo genau man sich einig werden könnte. Ein Vertreter des saudischen Energieministeriums meinte: „Saudi-Arabien fühlt sich der Unterstützung stabiler Öl-Märkte zum Wohle von Produzenten und Verbrauchern sowie der Nachhaltigkeit des weltweiten Wachstums nach der Entscheidung verpflichtet!“ Auch außerhalb der Opec wolle man den Dialog mit den großen Produzenten anstreben. Damit es keinesfalls zu Versorgungsengpässen kommt.
Innerhalb der Vereinigung erdölfördernder Staaten steht der Iran an dritter Position. Nur Saudi-Arabien und der Irak fördern täglich noch mehr schwarzes Gold zu tage. Rund 3,8 Millionen Barrel liefert der Iran binnen 24 Stunden aus. China, Japan, Indien und Südkorea kaufen den Großteil davon ab.