Endlich hat es Griechenland geschafft einige Milliarden an den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) zu überweisen. Die Ironie an der Geschichte? Athen hat gerade erst neue Finanzmittel zugesprochen bekommen. Ein endloser Kreislauf setzt sich fort.
6,25 Milliarden Euro getilgt
So viel haben der IWF und die EZB aus Athen erhalten. Das Geld habe man angewiesen und verfügbar wurde es nur durch einen Brückenkredit der EU, welche 7 Milliarden Euro bereitgestellt hat. „Im Prinzip heißt das, dass man einen Kredit bekommt, um einen anderen zu tilgen. Damit blieb Griechenland zumindest formal zahlungsfähig“, erklärte DIW-Forschungsdirektor Alexander Kritikos vom Nachrichtensender N-TV.
4,2 Milliarden Euro gingen an die EZB, wovon 3,5 Milliarden fällige Staatsanleihen waren und der Rest sind die angehäuften Zinsen. Angesichts der insgesamt 27 Milliarden Euro schweren griechische Bonds hat sich hier kaum etwas getan. Die Brückenfinanzierung kommt vom Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus. (EFSM) Es ist ein Hin und Her, denn hätte Athen die Forderungen nach den Staatsanleihen nicht tilgen können, hätte die EZB keine neuen Gelder versprochen. Unzählige verpasste Deadlines waren dem vorausgegangen und nun hat Griechenland wieder kein Geld mehr.
Die aktuellen Mittel der EZB für Athen betragen 90 Milliarden Euro. Ohne diese Hilfe wäre der Euro nicht zu halten, eine zweite Währung müsste her. Die restlichen 2,05 Milliarden Euro hat Athen an den IWF geschickt, der sie schon seit dem 30. Juni haben wollte. Die Brückenfinanzierung hat nun einen neuen Puffer geschaffen, bis das neue Hilfspaket geschnürt ist.
Start der Entwicklungsbank
Ein ganz anderes Thema hat sich derweilen fast unbemerkt ergeben. Einige der führenden Schwellenländer wollen sich unabhängig von den Industrienationen machen. Sie haben sich daher entschlossen eine gemeinschaftliche Entwicklungsbank zu gründen. Als Alternative zum IWF und der Weltbank soll sie in Erscheinung treten.
Dafür haben sich die fünf wichtigsten Schwellenländer zusammengeschlossen. Als Präsident der New Development Bank (NDB), wurde Kundapur Vaman Kamath gewählt. Er erklärte: „Unser Ziel ist es nicht, das existierende System herauszufordern, sondern das System auf unsere eigene Weise zu verbessern und zu ergänzen.“
Den Hauptsitz hat die Bank in Shanghai und 50 Milliarden Dollar stehen ihr als Startkapital zur Verfügung. Dieses soll an Projekte zur Entwicklung und von Infrastruktur investiert wird. Vorrangig sollen damit die Länder Brasilien, Russland, China, Indien und Südafrika bedient werden. Das meiste Geld kommt mit 41 Milliarden Dollar aus China, das zugleich die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) ins Leben gerufen hat. Beide Institute wollen keine direkte Konkurrenz zu IWF und der Weltbank werden, aber mehr Optionen bieten können und es vielleicht besser machen.