Vor einer Woche erreichte der Goldpreis sein Sechs-Jahres-Hoch. Eine deutliche Abschwächung ist nicht in Sicht. Das Vorkommen des Edelmetalls schrumpfen immer weiter. In den Abbaugebieten wird es zudem immer schwerer ausreichende Menge zu gewinnen. Bestes Beispiel hierfür ist Südafrika. Hier schmolz die Goldproduktion deutlich zusammen. Die Minenarbeiter müssen immer tiefer graben und dies treibt den Goldpreis nach oben.
Für Devisenhändler und Aktienanleger ist dies wiederum ein gutes Zeichen. Sie können auf einen steigenden Goldpreis und mit ihm verbundene Zertifikate setzen.
Tiefste Gold-Mine bei Johannesburg
Im Vorjahr schaffte es das Bergwerk im Südwesten von Johannesburg auf eine Produktion von gut 265.000 Unzen. Daraus resultierten 132,2 Tonnen an Gold. Mit diesem Ertrag ist künftig kaum zu rechnen, weil die Gewinnung immer mehr an Schwierigkeit zunimmt. Südafrika verliert damit im weltweiten Vergleich immer weiter an Boden. Aktuell besitzt man nur noch einen Anteil von 4,2 Prozent der jährlichen Goldproduktion.
Südafrika ist jedoch sehr stark von dieser Branche abhängig. Um die 100.000 Angestellte sind mit Gewinnung, Transport und Verarbeitung beschäftigt. Die tiefste Gold-Mine ist noch im Besitz von Anglo Gold Ashanti. Doch das Unternehmen zieht den Verkauf in Betracht.
Das knapp 4.000 Meter tiefe Bergwerk stellt die Gesellschaft vor eine wachsende Herausforderung. Mit Spitzenproduzent China kann Südafrika schon lange nicht mehr schritthalten. Die Gewinnung im Reich der Mitte belief sich in 2018 auf über 404 Tonnen.
Goldrauch von Johannesburg scheint besiegelt
Der Goldabbau ließ Johannesburg erst entstehen. Fast alle Arbeitsplätze sind in der Industrie angesiedelt. Aber steigende Kosten haben die Region erreicht und erschweren die Wettbewerbsfähigkeit. Vorkommen gibt es laut Bodenanalysen noch genug. Doch deren Tiefe gilt als schwerwiegendes Problem. Abbau und Förderung müssen auf hochmoderne Technologien setzen. Diese Kosten spüren die Betreiber seit Jahren und der Druck wächst weiter.
Helfen würde nur ein schnell wachsender Goldpreis. Der hat zwar wieder kräftig zugelegt, ab dies genügt nicht, um Johannesburg zu unterstützen.
Doch es geht der gesamten Branche so. Zum Jahresbeginn hatte die Boston Consulting Group (BCG) eine Studie präsentiert. Die Bergwerkindustrie zieht sich bei Investitionen, Jobs und dem Wertschöpfungsanteil immer weiter zurück.
Die Befürchtung: Bis 2030 könnte sich die Goldproduktion Südafrikas halbieren!
„Auch wenn die Produktion von Gold aus südafrikanischen Minen insgesamt zurückgegangen ist, übersteigt sie immer noch deutlich die Menge der jährlich verkauften Krügerrand-Münzen“, erklärte Richard Collocott, Marketingleiter von Rand Refinery. Hier werden die Münzen mit dem begehrten Krügerrand hergestellt. Südafrika setzt auf dieses Produkt als regionalen Wirtschaftsmotor.