Für den Euro scheint es derzeit schwer, seine Schwelle von 1,11 US-Dollar zu verlassen. Am Montagmorgen stand sein Wechselkurs bei 1,1105 Dollar. Wohingegen der Schweizer Franken bei 1,0864 Franken lag. Für einen US-Dollar bekamen Devisenhändler somit 0,9783 Franken. Was ein leichtes Minus bedeutete.
Lockere Geldpolitik schwächt den Euro
Es wird gemunkelt, dass die Europäische Zentralbank bald ihre Geldpolitik wieder lockerer gestalten wird. Dadurch hat der Euro mit einem Aufwärtstrend zu kämpfen. Diesen erlebt seit gut drei Monaten der Franken. Eben weil es so gut für die Währung läuft, scheint die Schweizer Nationalbank (SNB) wieder Einfluss auf ihn zu nehmen. Von Mittwoch zu Mittwoch stieg das Sichtguthaben auf 589,3 Milliarden Franken (+3,8 Mrd.) an. Die SNB scheint also reichlich Fremdwährungen gekauft zu haben, um einen entsprechenden Franken-Betrag gutzuschreiben.
Zum Wochenbeginn wird es wenig Einflussfaktoren auf die europäischen Devisenkurse geben. Lediglich ein paar Inflationsdaten werden für die Eurozone erwartet.
Interessanter scheinen da die Reaktionen der chinesischen Notenbank. Diese reformiert ihre Zinspolitik. Am Wochenende teilte die Währungshüter mit, ihre Kredite künftig nach einem neuen Zinssatz vergeben zu wollen. Er setzt erheblich tiefer an als bislang gewohnt. Dieser Entschluss ist mit einer Lockerung der Geldpolitik gleichzusetzen. Dessen negative Wirkung auf den Yuan kann bestenfalls als moderat bezeichnet werden.
In den USA steht ein Protokoll der Fed-Notenbank an. Aus diesem gehen die Details der jüngsten Zinsgespräche hervor. Erstmals seit zehn Jahren entschlossen sich die Währungshüter dazu die Zinsen zu senken.
Goldpreis entwickelt sich besser als manche Börsen-Indizes
Dem Goldpreis gelang es unterdessen den S&P 500 zu schlagen. Hinsichtlich seiner Preisentwicklung, legte er ein besseres Wachstum hin (gemessen ab Dezember 2018). Viele Analysten gehen davon aus, dass das Edelmetall noch an deutlich mehr Interesse gewinnen wird.
Goldman Sachs ist der Überzeugung, dass 1.500 US-Dollar je Feinunze erst den Anfang darstellen. Übers Wochenende erreichte dieser sein neues Jahreshoch mit 1.523,6 Dollar. Der Weg bis zu 1.600 Dollar sei nur noch eine Frage von Monaten.
„Wenn die Wachstumssorgen anhalten, möglicherweise aufgrund einer Eskalierung des Handelskrieges, dann könnte Gold noch höher steigen“, erklärte Analystin Sabine Schels von Goldman Sachs. Dies werde „angetrieben durch eine stärkere ETF-Goldallokation der Portfoliomanager, die weiterhin zu wenig Gold besitzen werden.“
Allein die Gold-ETFs erhielten im Juli Nettoeinflüsse von 2,6 Milliarden Dollar. Die weltweiten Goldbestände wuchsen somit auf 2.600 Tonnen an. Diesen Wert hatte das World Gold Council (WGC) zuletzt im März 2013 verzeichnet.
Die USA wirft China vor, ihre Währung künstlich zu verbilligen, um im Welthandel Vorteile zu erlangen. Solche Währungskriege befeuern den Goldpreis.