Social Trading ist die moderne Methode der aussichtsreichen Geldanlage. Trader können online bequem diejenigen Experten finden, deren Trading-Strategie lukrativ erscheint und ihnen automatisch mit jedem Trade folgen. Große Communitys und enorme Kommunikationsmöglichkeiten runden das vielversprechende System ab. Wie genau das Modell des Social Trading funktioniert und wie die Erfolgsaussichten durch die moderne Form der Geldanlage sind haben wir einmal ganz genau unter die Lupe genommen.
Als echte Innovation macht Social Trading seit einigen Monaten im World Wide Web auf sich aufmerksam. Immer mehr Händler, ob erfahren oder ungeübt schließen sich den großen Netzwerken an und legen dort vor allem Wert auf das gemeinsame Traden mit anderen Privatinvestoren. Der soziale Handel scheint der neuste Trend zu sein und zieht vor allem Einsteiger an. Die unterschwelligen Versprechungen, wonach auch mit wenig fachspezifischer Kenntnis des Trading-Systems Gewinne möglich sind, greifen allerdings für gewöhnlich nicht.
Social Trading – was ist das eigentlich?
Im Grunde sind Plattformen wie Zulutrade und ayondo.com nichts anderes als Signaldienste durch welche Trader immer wieder neue Inspirationen für eventuelle Trades erhalten. Im Unterschied zu professionellen Anbietern von Handelssignalen geht es beim Social Trading auf diesen Plattformen nicht um hochvergütete Experten-Tipps. Alle Handelssignale werden von anderen Händlern gegeben, welche über die Social Trading Plattformen registriert sind und dort ihre Trades tätigen.
Auch der Begriff „Handelssignale“ ist in diesem Zusammenhang nicht ganz korrekt. Bereitgestellt werden eher Empfehlungen, welche von anderen Händlern bei Bedarf direkt und automatisch auf das eigene Handelskonto übertragen werden können. Händler könnten theoretisch also einfach einem erfolgreichen Trader folgen, dessen Trades ohne weiteres übernehmen und hätten mit der Pflege von Portfolio und Handelskonto keine weiteren Verpflichtungen. Das Konto übernimmt automatisch alle Trades und wenn der Signalgeber erfolgreich handelt wird ganz nebenbei Gewinn realisiert. Eine Vorstellung, die einfach, logisch und vielversprechend klingt. In der Realität bewährt sich dieses System aber nicht immer, wie beispielsweise unser Zulutrade Test zeigt.
Lukrative Signalgeber finden
Jede Plattform für Social Trading ist anders aufgebaut. Die Möglichkeiten, mit denen nach aussichtsreichen Kandidaten als Signalgeber gesucht werden kann, unterscheiden sich teils stark. Um einen Signalgeber zu finden, der langfristig mit erfolgreichen Trades punkten kann ist es notwendig, alle Daten genau zu studieren und sich ein ganz persönliches Bild zu machen. Ist ein Händler in der Liste der Top-Trader unter den ersten zehn, hat aber in seiner Karriere bei der Plattform erst kaum mehr als zehn Trades gemacht, dann sollte den Handelssignalen dieses Traders nur mit äußerster Vorsicht gefolgt werden. Je mehr geleistete Trades, desto eher zeigt sich eine vielversprechende Tendenz.
Je nach Plattform können die Signalgeber einige Informationen zu ihrer Handelsstrategie hinzufügen und dadurch Einblicke in das persönliche Traden geben. Händler sollten hier ansetzen und nach Gründen suchen, warum gerade diesem Signalgeber vertraut werden kann und ein Folgen möglich wäre. Die Trading-Strategie des Signalgebers muss zur eigenen passen. Einem Trader sollte nicht ohne vorherige Prüfung und eventueller Beobachtung des Tradens über einen bestimmten Zeitraum gefolgt werden. Schließlich geht es beim Social Trading noch immer um echtes und bares Geld. Dieses in die Hände von Anderen zu geben, welche sich eventuell nicht ausgiebig informiert und lediglich Glück haben, wäre fatal und wirtschaftlich unklug.
Handelssignale individuell überprüfen
Auch der beste Signalgeber kann sich einmal irren. Teils sind Händler nur erfolgreich, weil sie sehr riskante Handelsgeschäfte abschließen und diese oft durch Zufall mit Gewinn verlassen. Ratsam ist es deshalb, Handelssignale nicht einfach automatisch auf das eigene Handelskonto übernehmen zu lassen. Stattdessen müssen alle Signale am besten persönlich überprüft werden. Die Denkweise des Signalgebers sollte mindestens nachvollzogen werden können. Kommt es bei einem Signalgeber öfter vor, dass unübersichtliche und rational nicht erklärbare Trades getätigt werden, dann muss sich der Trader überlegen, dem Signalgeber womöglich nicht weiter zu folgen.
System kennen und verstehen
Die Vorteile von Social Trading liegen auf der Hand: Geldmanagement in Eigenverantwortung mithilfe kostenloser Handelssignale von erfolgreichen Tradern. Neben inhaltlicher Kompetenz darf es bei teilnehmenden Händlern allerdings nicht an einem grundlegenden Verständnis für das gesamte System des Social Trading fehlen. Besonders die Berechnung von Kerndaten wie Gewinn und Verlust, Volatilität und Plattform-eigenen Auszeichnungsmerkmalen sind signifikant, um einen fachkundigen Trader auch als solchen zu erkennen. Denn nicht immer befinden sich die Spezialisten auf den ersten Seiten der All-time-Ranglisten.
Kosten, Gebühren und Provisionen
Trader und Signalgeber stellen ihre Trading-Methoden nicht komplett kostenfrei anderen Händlern zur Verfügung. Sie werden von der Social Trading Plattform auf Erfolgsbasis belohnt.
Da die meisten Social Trading-Anbieter meist Broker und Community-Plattform in einem sind können Mitglieder direkt beim Anbieter handeln und die Trades übernehmen. Wer das tut und den Service der einfachen automatischen Übernahme von Signalen nutzt, für den fallen Gebühren an. Diese sind sehr unterschiedlich gestaffelt und können pro Trade, pro Position oder anteilig vom Gewinn berechnet werden. Auch hier setzt meistens wieder der Spread ein, also eine Differenz zwischen eigentlichem Kurs und dem erhaltenen Kurs bei Positionseröffnung. Herkömmliche Broker finanzieren sich lediglich über den Spread. Bei Social Trading-Plattformen ist die Gewinnbeteiligung des Brokers am Erfolg des Traders üblich. Prozentual wird hier auch der Signalgeber mit ins Boot geholt und für seine erfolgreichen Dienste entlohnt. Es kann sich für die professionellen Händler mit Erfahrung und hervorragenden Tipps also langfristig durchaus lohnen, die eigenen Trades über eine große Social Trading-Plattform abzuschließen.
Welche Social Trading Anbieter gibt es?
Das System des Social Trading ist innovativ und modern. In den letzten Monaten haben sich mehr und mehr Broker dazu entschlossen, das Konzept ebenfalls in ihr Angebot aufzunehmen und breite Netzwerk-Strukturen zu schlagen. Einige Anbieter haben den Markt von Anfang an für sich entdeckt und sind dort mittlerweile renommierte Dienstleister, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Zu den bekanntesten Brokern für Social Trading gehören die Anbieter ayondo, eToro und Zulutrade. Um letzteren haben wir uns bereits in einem ausgiebigen Test der Handelssignale gekümmert. Prinzipiell ist dieser aussagekräftig für den aktuellen Markt im Social Trading, da die Strukturen noch nicht auf gefestigtere und sicherere Handelssignale ausgelegt sind. Weitere Anbieter auf diesem Gebiet sind der currensee Trade Leader und United Signals. Bei beiden handelt es sich allerdings nicht um deutsche Plattformen.
Sollen Broker in dem Bereich miteinander verglichen werden, dann geht der erste Blick stets auf die Performance der Top-Trader. Diese muss in ein Verhältnis zu den getätigten Trades gesetzt und vor dem Hintergrund der Aktivität in den letzten Wochen und Monaten gesetzt werden. Teilweise wird keine prozentuale Performance, sondern eine Erfolgsrate in Pips angegeben. Um die Anbieter miteinander zu vergleichen müssen Trader hier direkte Verbindungen ziehen können.
Community und Netzwerkeigenschaften
So sozial das Social Trading auch gedacht ist, so wenig Trader tauschen sich in den Communitys und Foren meist aus. Im Grunde gibt es oft nur eine Reihe von Händlern welche Handelssignale stellen und ein viel größerer Teil an Händlern, die diese Signale beziehen. Es scheint für die meisten Händler nicht von Interesse zu sein, sich mit anderen Tradern auszutauschen und die eigenen Trading-Fähigkeiten womöglich zu verbessern. Wer nach einer fachspezifischen Community sucht, dem seien eher die Foren rund um Trading und Handel empfohlen. Dennoch ist es natürlich nicht unmöglich, über Social Trading Gleichgesinnte kennenzulernen und sich dort fachmännisch auszutauschen.
Social Trading: Erwartungen und Realität
Die Ansprüche von Händlern an das Social Trading sind oft riesig. Nach der Anmeldung wird sofort Geld eingezahlt. Immer im Glauben es vermehre sich ganz wie von selbst und beschere ohne Arbeit stattliche Renditen. In der Realität entwickelt sich der Markt oft anders. Wer rasch negative Erfahrungen mit Social Trading macht kommt in Verlegenheit und versucht, das fehlende Wissen zum Thema Trading aufzuholen und sich die grundlegende Basis aufzubauen. Hier ist es dann allerdings zu spät. Erfahrungen mit dem echten Handel müssen vor der Einzahlung von Geld über ein Demokonto gemacht werden.
Social Trading – automatisches Handeln ohne Hintergrundwissen
Gerade Einsteigern wird Social Trading oft als Allheilmittel verkauft. Viele unseriöse Plattformen bewerben das System mit einer einfachen Möglichkeit schnell und ohne Aufwand echtes Geld zu verdienen. Social Trading sei eine echte Goldmine, die das Traden kinderleicht mache. Gutgläubig entscheiden sich aufgrund der Werbeversprechen auf der Suche nach Geld dazu, eine erste Einzahlung zu leisten und auf den Plattformen munter mitzumischen. Meistens wird direkt der aktuelle Top-Händler ausgewählt, um ihm bei all seinen Trades zu folgen. Wissen eignen sich die Neulinge nicht mehr an, denn das sei dank des Social Tradings nicht notwendig.
Wenn es so einfach wäre, über Social Trading Geld zu verdienen, dann würde es jeder machen. In der Realität ist eher das Gegenteil der Fall: professionelle Trader mit Erfahrung tun sich nicht selten schwer, Trades ihrer Signalgeber nachzuvollziehen. Der damit verbundene Aufwand ist nicht gering. Experten kommen oft zu der Einsicht, dass das Traden auf eigene Faust langfristig deutlich effektiver und vielversprechender ist als der Handel über Netzwerke. Im Klartext: Falsch ist es sich einzig nach den Entscheidungen anderer Händler zu richten und Handelsstrategien sowie Signale 1 zu 1 direkt umzusetzen. Zu langfristig erfolgreichem Trading gehört mehr als ein stumpfes Abkupfern. Zumal das Lernen aus Fehlern so nicht möglich ist – denn die Fehler machen andere, nicht der Trader selber. Der Lerneffekt ist dadurch gleich Null.
Für wen eignet sich Social Trading?
Echte Experten mit jahrelanger Erfahrung und einem Weitblick über den Markt nehmen vom Social Trading meist Abstand. Für sie sind die dort veröffentlichten Signale schlicht nicht hochwertig genug. Sie halten Social Trading in großen Teilen für eine Art Glücksspiel.
Trader mit einem gewissen Polster an Erfahrung und Neulinge, die sich gerade frisch mit der Materie auseinandergesetzt haben halten Social Trading allerdings für eine perfekte Gelegenheit, von anderen Tradern zu lernen und erste Erfahrungen am Markt zu sammeln. Gerade vor dem Hintergrund der Chart-Analyse und den einzelnen Methoden zur Bestimmung von Trends macht es für Einsteiger teilweise Sinn sich die Entscheidungen anderer Trader vor Augen zu führen. Grundlage für persönliche Einschätzungen ist aber immer und zwingend ein Basiswissen im Bereich des Tradens, des jeweiligen Marktes und besonders der Chartanalyse. Bevor erste eigene Aussagen getroffen werden können müssen Händler die grundlegenden Marktsituationen und Trends kennen. Auf dieser Grundlage ist es dann möglich, erste Vermutungen über den Kursverlauf anzustellen und langsam sichere Berechnungen anstellen zu können, wie sich Werte entwickeln werden.
Teure Beratung in Geldanlage-Fragen war gestern: Mehr und mehr ersetzen sogenannte Social Trading Portale Bankberater und Fondsmanager. Hier können Trader erstmals selbstständig entscheiden, welchen Profis und Experten sie bei ihren Anlagen vertrauen und welche Handelsentscheidungen sie direkt mit ihrem eigenen Handelskonto kopieren möchten. Eine ganz neue Möglichkeit, Geld durch Devisenhandel zu verdienen. Allerdings nur für jene Trader, die bereits mit Erfahrung einsteigen und Trades von Signalgebern nachvollziehen und selbstständig bewerten können. Zu viel sollten gerade Einsteiger dem innovativen System des Social Trading nicht zutrauen.