Heute treffen sich die Opec-Mitgliedsstaaten und beraten sich über eine Verlängerung des Förderlimits. Mit dem großen Ölförderer Russland war man sich schon Tage zuvor einig geworden. Auf der anderen Seite stehen Außenseiter wie die USA, welche sich nicht für eine Begrenzung der Fördermenge interessieren.
1,8 Millionen Barrel weniger pro Tag
Auf diese Einschränkung hatte sich die Organisation der erdölexportierenden Länder (Opec) im Dezember geeinigt. Seit Januar halten sich die Mitglieder weitestgehend daran. Zwischenzeitlich gab es immer mal wieder Nachrichten darüber, dass sich einzelne Staaten über die Grenze hinwegsetzen würden, aber insgesamt blieb der Kurs bestehen.
Der erhoffte Preisverfall schien somit vorerst gestoppt. Doch wirklich verbessert hat sich der Zustand seit dem nur wenig. Doch ein neues Hoch erhielt der Ölpreis damit noch lange nicht. Zu Lasten von Staaten wie Venezuela und Nigeria, welche sich zum Großteil auf den Verkauf von Öl stützen. Auch ist der Ölpreis ein treibender Faktor bei der Inflation, da viele Wirtschaftszweige eng mit ihm verbunden sind. Für Autofahrer und Konsumenten ist es hingegen erfreulich, dass das Rohöl weiterhin relativ günstig produziert werden kann.
Was soll das Treffen bewirken?
In diesen Tagen setzen sich Länder wie Saudi-Arabien und andere zusammen, um eine Verlängerung des Förderlimits zu besprechen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es dazu kommen wird. Ansonsten wäre nämlich ab Ende Juni schon wieder alles vorbei. Ein zu kurzer Zeitraum um einen spürbaren Effekt zu erzeugen. Schließlich gibt es riesige Lager zu leeren, sodass der Ölpreis eine Chance auf Wachstum erhält. Deshalb rechnen viele mit der Verlängerung bis zum Ende des ersten Quartals 2018. Auf eine weitere Senkung lassen sich die Opec-Mitglieder vermutlich nicht ein. Denn damit würden Sie Marktanteile verlieren, weil andere Länder wie die USA munter weiter fördern.
Aktuell rechnen die Analysten mit einem Ölpreis von 500 bis 55 Dollar je Fass zum Jahresende. Die USA produziert mit ihrem Fracking sehr viel Öl und bringt dieses auf den Weltmarkt. Dadurch schneidet man anderen Förderern die Luft ab, welche deutlich höhere Preise benötigen, um damit profitabel arbeiten zu können. Kurzfristig, dass heißt Anfang 2018, werden einige Ölfelder von Nicht-Opec-Mitgliedern erschöpft sein. Aber ob das ausreicht um den Preis zu stärken?
Die Macht der Opec darf angezweifelt werden
Wenngleich große Förderer wie Saudi-Arabien in der Opec sitzen, so liefert die Organisation insgesamt nur ein Drittel des weltweiten Ölbedarfs. Somit verbleiben zwei Drittel die ohne Limit fördern. Zumal die festgelegte Drosselung nur einen Bruchteil an der gesamten Fördermenge ausmacht. Warum verspricht sich die Opec trotzdem einen so großen Erfolg von der minimalen Begrenzung?
Im Sommer 2014 bezahlte man bis zu 115 je Barrel, danach brach der Preis rapide ein. Von den weniger als 30 Dollar je Fass ist man zwar schon wieder etwas entfernt, aber von einer wirklichen Erholung kann noch nicht gesprochen werden.