In der Wochenmitte angekommen, scheint es beim Ölpreis nicht wirklich vorwärts zu gehen. Für die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI), wurden 50,45 US-Dollar ausgehandelt. Lieferzeitpunkt: November. Immerhin drei Cent zum Vortag, aber kein wirklicher Sprung nach dem schwachen Wochenstart. Zur selben Zeit gab es das Barrel (159 Liter) von Brent für 55,98 Dollar. WTI blieb in den letzten Tagen meist unter 50 Dollar.
Nachhall der letzten Woche
Wie bekannt wurde, hatten sich die Ölreserven in der vergangenen Woche stark reduziert. Womit kaum jemand gerechnet hatte. Und wo das Angebot nachlässt, ziehen die Preise meistens an. Denn die Nachfrage am schwarzen Gold ist ungebrochen.
Eine ähnliche Auswirkung erwarteten Analysten durch eine theoretische Verlängerung des Förderlimits der OPEC und anderer Staaten. Russlands Präsident Wladimir Putin stellte diese Möglichkeit am Mittwoch in den Raum. Er verwies dabei auf die schlussendliche Auswertung im März. Die bestehende Vereinbarung könnte man dann bis mindestens Ende 2018 ausweiten.
Immense Ölreserven drücken den Preis
Zum Wochenstart sah es für das Rohöl noch schlechter aus. Generell tendiert der Rohstoff wieder ins Negative. Für die Nordseesorte Brent scheint die 60-Dollar-Marke vorerst zu weit entfernt. Sie hatte sich zum Wochenauftakt um 2,3 Prozent verbilligt. Seitdem entstand keine nennenswerte Veränderung. WTI verlor zwischenzeitlich sogar knappe drei Prozent.
Seit Montag, so erklärte es die Commerzbank, sind Terminkontrakte für Dezember ausgestellt worden. Im September produzierte die Opec zudem mehr als geplant. In den USA wird unterdessen munter ohne Limit gefördert. Vermutlich bald sogar noch mehr. Seit August hat der Förderer Hughes Baker wieder seine Bohrungen aufgenommen.
„Wir gehen davon aus, dass diese noch im Herbst mit über 9,6 Millionen Barrel täglich auf den höchsten Stand seit 1970 steigen wird“, erklärten die Commerzbank-Analysten. Ganz zur Freude der Verbraucher an den Zapfsäulen. Somit entfernen sich OPEC & Co wieder ein Stück von ihren Zielen. Zwar gab es in der letzten Woche ein starkes Plus, aber dieses hat sich nicht halten können. Das scheinbar sinkende Überangebot erlag einer Täuschung.