Am 3. Dezember 2015 hat der EZB-Rat beschlossen das umstrittene Anleihe-Kaufprogramm um ein halbes Jahr zu verlängern. Die Deadline lautet nun Ende März 2017, wobei man sich weiterhin Luft nach oben gelassen hat. Mit diesem Entschluss sollen nicht alle im Rat der Europäischen Zentralbank einverstanden gewesen sein. Ganz im Gegenteil, nur eine kleine Minderheit soll dem zugestimmt haben. Nun herrscht große Uneinigkeit in der Chefetage von Mario Draghi.
Geldpolitische Maßnahmen im Kreuzfeuer
Nun erschien das Protokoll zur Sitzung Anfang Dezember. Die EZB wird noch länger als gedacht Geld in die Märkte pumpen. Nicht nur die Finanzspritze wird größer, in der Hoffnung die Inflation steigt endlich an, sondern auch die Palette der Anleihen wurde erweitert. Banken erteilte man einen höheren Strafzins. Es ging von 0,2 auf 0,3 Prozent rauf. Die EZB denkt nicht über einen Kurswechsel nach, sie verschärft ihn lediglich. Einige Mitglieder im Rat forderten sogar die Absenkung auf 0,4 Prozent, damit die Banken endlich ihr Geld in Umlauf bringen, statt es zu parken. Wenn dies aber aufgrund schwacher Konjunkturen kaum Abnehmer findet, verpufft der angedachte Effekt des Negativzinses.
Nun kauft die Europäische Zentralbank weiter Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro pro Monat ein. 19 Zentralbanken Europas gehören dem Rat an und sie geben ihr Protokoll immer gut einen Monat nach einer solchen Sitzung preis. Sie will damit transparenter wirken.
Benzin und Diesel so billig wie lange nicht mehr
Unterdessen freuen sich alle Verbraucher die an den Zapfsäulen ihr Benzin oder Diesel tanken. Die Ölpreise sinken immer weiter und finden keinen Halt. Mittlerweile schließen es einige Analysten nicht mehr aus, dass der Ölpreis unter 20 Dollar je Barrel fällt. Das hätte katastrophale Folgen für die produzierenden Firmen. Als Konsument merkt man es trotz schlechter Wechselkursverhältnissen bei Tanken. Der Diesel fiel gestern zum ersten Mal wieder unter die Marke von einem Euro. Dies teilte der ADAC München mit. Der Durchschnittspreis von 99,6 Cent je Liter Diesel war zuletzt am 23. März 2009 erreicht worden.
Auch beim Benzin nähern wir uns immer näher einer günstigen Marke von 1,20 Euro je Liter an. Die OPEC-Länder wollen partout nicht ihre Produktion drosseln und bald darf auch der Iran seine Barrel erneut anbieten. Dort fallen dann nämlich die getroffenen Sanktionen weg. Die USA kann sich unterdessen fast allein versorgen, dank dem fragwürdigen Fracking und alle sitzen auf enorm großen Reserven die weiterhin anwachsen. Eine Besserung des Ölpreises für die Firmen ist nicht in Sicht.