Am Mittwochnachmittag verließen den Euro weiterhin seine Kräfte. Bei einem Kurs von 1,2199 US-Dollar erreichte er zeitweise sogar sein Sechs-Wochentief. Danach stieg die Gemeinschaftswährung wieder leicht im Kurs. Doch mit 1,2222 Dollar unterlag sie dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Dienstag.
Verbraucherpreise nicht zufriedenstellend
Wer nach Gründen für den Kursverfall sucht, wird schnell bei den neuesten Verbraucherpreisen fündig. Das Statistikamt Eurostat hat in ihrem aktuellen Jahresbericht eine Teuerung von 1,2 Prozent angegeben. Somit erzielte das Niveau ein Niveau wie zuletzt im Dezember 2016. Der Jahresvergleich startet somit sehr schwach.
Frankreich hat als eines der wichtigsten EU-Länder ebenfalls die Teuerung gesenkt. Mit 1,3 Prozent ging es hier stark zurück. Italien schaffte es gerade einmal auf 0,7 Prozent, nachdem 1,2 Prozent im Vormonat erzielt wurden. Viele Mitgliedsstaaten befinden sich nicht einmal annähernd auf dem Weg zu knapp zwei Prozent. Da scheint auch das viele lockere Geld aus Anleihekäufen nicht zu fruchten.
Fallende Ölpreise durch starken Dollar
Nun könnte man hinter einem fallenden Euro einen starken Dollar vermuten. In der Tat gab es hier einen zeitgleichen Effekt. Am Dienstag begann ein Verfall der Ölpreise und somit die Rückendeckung des Dollars. Ein Barrel von Brent verkaufte man am Nachmittag für 67,15 Dollar. Also 36 Cent weniger als noch am Montag zuvor. Beim West Texas Intermediate ging es sogar um 43 Cent auf 63,48 Dollar zurück.
Gegenüber allen anderen wichtigen Währungen nahm der Dollar an Fahrt auf. Wodurch das Einkaufen von Rohöl für ausländische Abnehmer teurer wird. Um dem entgegenzuwirken, mussten die Ölfirmen ihr schwarzes Gold etwas günstiger pro Fass anbieten.
In den vergangenen Wochen erklärten die Förderer zudem, dass sie reichlich Öl in ihren Lagern bereitstehen haben. Von der Internationalen Energieagentur (IEA) hieß es, dass die Ölproduktion der USA weiterhin auf hohem Niveau bleiben werden. Vermutlich ist sogar mit einem Ausbau zu rechnen. Vermutlich mit dem Ziel bald der weltweit größte Ölproduzent zu sein.
Am heutigen Mittwoch setzte sich der Abwärtstrend bei den Ölpreisen fort. Allerdings flachte der negative Verlauf ab. Gegen Mittag schien dann fast die Stagnation erreicht. Ein weiterhin festerer Dollar übte wiederum Druck auf die Ölpreise aus.
Im Verlauf des Nachmittags verkünden heute die Ölfirmen ihre aktuellen Lagerbestände und einen Ausblick auf die künftige Förderung.