Für den Euro gibt es immer noch kein klares Wachstumssignal. Bestenfalls stagniert er um die 1,12 US-Dollar, wie jetzt gerade zum Wochenanfang. Dass er in nächster Zeit an Stärke gewinnt ist eher unwahrscheinlich. Dafür sprechen zu viele Gründe dagegen.
1 Euro = 1,1150 US-Dollar
So sah der Wechselkurs am heutigen Montagmorgen aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs am Freitag auf 1,1172 Dollar gesetzt. Eine positive Veränderung in dieser Woche ist nicht zu erwarten. Europa und die USA liefern nur wenige Konjunkturdaten zur aktuellen Wirtschaftslage. Interessant sind hingegen die Ansprachen einiger Zentralbanker.
Euro im Zwei-Jahres-Tief gefangen
Für die europäische Gemeinschaftswährung sieht es alles andere als gut aus. Sie notiert derzeit bei ihrem fast zweijährigen Tiefpunkt. Der zum Jahresanfang angekündigte Aufschwung ergab sich nicht. Stattdessen setzte sich die Euro-Schwäche aus 2018 fort. Obwohl die Federal Reserve ihre Zinsanhebungen für 2019 einstampfte. Woran liegt es also, dass der Euro nicht in Fahrt kommt?
1. Politische Unruhen
Fangen wir beim nicht enden wollenden Zollstreit zwischen den USA und China an. Ebenso hat US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle für Europa angekündigt. Dieses Mal soll es auch Europa treffen und zwar die Autobranche.
Innerhalb Europas gibt es ebenso viele Baustellen. Der noch ungeklärte Brexit stört. Italien ist alles andere als politisch stabil. Vielerorts finden Wahlen statt, darunter auch jene vom Europaparlament am 26. Mai.
2. Sorgen um Konjunktur
Von der Politik beeinflusst, aber auch nur für sich betrachtet, könnte die europäische Wirtschaft besser dastehen. Es gibt große Sorgen um die Zukunft vieler Unternehmen und deren Arbeitsplätze. Je mehr Konjunkturdaten eintreffen, desto mehr nimmt die Nervosität zu.
In der Luftfahrtbranche gibt es volle Auftragsbücher. Im März hatten die Bestellungen für langlebige Güter unerwartet stark zugenommen. Doch vieles davon geschieht außerhalb Europa und stärkt somit den Dollar.
3. Niedrige Zinsen & lockere Geldpolitik
Während in den USA die Zinsen mehrfach in 2018 angehoben wurden, trat Europa weiter auf der Stelle. Die Nullzinspolitik, gepaart mit den massiven Anleihekäufen, führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Nur selten erzielt die Inflation in einem Monat das Ziel von knapp unter zwei Prozent. Geldanlagen in Euro sind wenig lukrativ. Warum also sollten sich Devisenhändler und Sparer dafür interessieren? Letztere investieren dagegen massiv in Aktien, weil die niedrigen Zinsen ihre Risikobereitschaft fördern.
Die EZB will, laut Aussage von Präsident Mario Draghi, gewisse Erleichterungen bei Minuszinsen prüfen. Was auf einer Fortsetzung der Nullzinspolitik hindeutet.
Wer also mit dem Euro am Forexhandel teilnehmen möchte, dürfte mit Positionen auf dessen weitere Abschwächung mehr Erfolg haben.