Die Inflation ist überraschend weit zurückgegangen. Die Experten hatten mit 0m6 Prozent gerechnet, tatsächlich liegt sie aber nur noch bei 0,5 Prozent und somit knapp an der Grenze zur Deflation. Die Preisentwicklung blieb unerwartet schwach und die EZB hat bei einem Leitzins von 0,25 Prozent kaum noch Spielraum nach unten. Am kommenden Donnerstag findet eine Tagung der Notenbanker statt, die über alles Weitere sprechen werden.
Donnerstag der Wahrheit
Neben dem Leitzins und dessen Zukunft, geht es auch um die weitere Unterstützung Griechenlands. Das immer noch tief in den roten Zahlen stehende Land der EU soll weitere Milliardenspenden erhalten. In Frankfurt wird man dagegen am Donnerstag ganz gespannt auf die Entscheidungen über die künftige Geldpolitik warten.
Heute zum Dienstagmittag gab der Euro wieder ein Lebenszeichen von sich und steuerte die Marke von 1,38 Dollar an. Er hielt bei 1,3795 Dollar knapp davor an und ist damit zum Referenzkurs der EZB von 1,3759 Dollar wieder im Plus.
Zunächst entscheiden heute aber die Indizes der Einkaufsmanager in den USA. Sie ermitteln das Klima in angesehenen Großunternehmen und geben eine Tendenz ab. Die Zinsentscheidung der EZB wird hingegen am Donnerstag stattfinden. Kritisiert werden schon jetzt der geringe Preisauftrieb und der kaum vorhandene Spielraum beim Leitzins. Das sieht nach einer Sackgasse für die Notenbanker aus, wenn sie keine neuartige Lösung finden.
Konjunktur erholt sich
Zahlreiche Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Die Konjunktur erholt sich seit dem vergangenen Herbst wieder, sodass eine weitere Lockerung der Geldpolitik nicht erwartet wird. Für Europa wird laut Einkaufsmanagerindex ein ganz leichtes Wachstum erwartet.
Ebenso im Raum stehen die weiteren 8,3 Milliarden Euro an Rettungshilfe für Griechenland. In drei Raten wird es das EU-Land erhalten, erklärte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Davon gibt es den Großteil in wenigen Tagen, 6,3 Milliarden Euro um genau zu sein, die abschließenden zwei Milliarden bis Ende Juli. Mitte Mai soll dann bereits von Athen eine milliardenschwere Tilgung erfolgen.
Deflation abgewendet
Gestern noch bemerkte man eine Angst vor der drohenden Deflation. Denn niedrige Preise bedeuten weniger Gewinne für die Unternehmen und im schlimmsten Fall Entlassungen. Doch Vasilis Zarkos von der Eurobank bezweifelt das Eintreten dieses Falls: „Es wird zwar eine knappe Entscheidung, aber wir erwarten, dass die EZB über die schwache Inflation im März hinweg sieht, da sie vor allem auf technischen Effekten beruht.“
Damit spielt er auf die Osterfeiertage an, die letztes Jahr im März waren und dieses Mal wieder im April. Die Preise bspw. im Hotel- und Gaststättengewerbe werden die Preise daher wieder anziehen. Auch andere Wirtschaftsexperten stimmen mit ihm überein. Warten wir einmal die Entscheidung der EZB am Donnerstag ab!