Am vergangenen Freitag entschied sich US-Präsident Donald Trump zu einem folgenschweren Schritt. Seitdem gelten Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl-Importe. Eingekauftes Aluminium wird mit 10 Prozent extra abgerechnet. Alles zum Schutze der USA, welche laut Trump in den letzten Jahren immer viel zu kurz kam.
Anleger und Forex-Händler müssen sich jetzt auf einen drohenden Handelskrieg vorbereiten. China und Europa wollen sich dies nicht gefallen lassen. Kanada will sogar vor Gericht ziehen und Mexiko kündigte ebenfalls Widerstand an.
Den Dollar kürzen
Bei dieser Aussage gilt es die Reaktionen der Märkte zu berücksichtigen. Diese haben sich mit der jüngsten Entscheidung nur wenig bewegt. Hier wird von einem baldigen Rückzug des US-Präsidenten ausgegangen. Manche wünschten sich, im Angesicht der möglichen Folgen, eine stärkere Nervosität.
Bleibt die USA dabei, so muss sie der neuen Lage erst einmal Herr werden. „Wenn Trump darauf beharrt, alle Handelsdefizite der USA durch protektionistische Handelspolitik zu beseitigen, beschleunigt er die Aufgabe des US-Dollars als Weltleitwährung“, erklärte Kevin Muir. Der Marktstratege und Autor des bekannten Blogs „The Macro Tourist“, ging kürzlich detailliert auf die künftigen Auswirkungen ein.
„Beginnen Sie, den Dollar zu shorten“, lautet sein momentaner Ratschlag. Solange sich die Situation nicht umkehrt. Denn das große Aufsehen dürfte bald folgen und dann gibt der Dollar schlimmstenfalls seine Führungsposition ab. Was eine starke Schwächung zur Folge hätte.
Unsichere Geldanlagen: Wie steht es um Aktien & Anleihen?
Unabhängig vom Devisenhandel, gab Muir auch Tipps zu Aktien und Anleihen. Für ihn seien die Nebenwirkungen äußerst schwer abzuschätzen. „Ich habe keine Ahnung, wie ein Handelskrieg die Finanzmärkte beeinflussen würde. In der Realität würde man wohl sagen: ‚Das kommt darauf an‘“.
Wenn sich die Nationen im Wirtschaftskrieg befinden, ziehen die Preise für Produkte und Dienstleistungen immer an. Ob die Unternehmen dann auch von höheren Aktienkursen profitieren, bleibt stets offen. Notenbanken müssten reagieren oder eben nicht. Für eine stabile Währung ist es immer ratsam, steigende Zölle mit höheren Leitzinsen zu puffern. Wird dies hier auch der Fall sein?
Zumindest in den USA sollte es sowieso weitere Zinsschritte geben. Das hatte der neue Fed-Chef Powell mehrfach bestätigt und sogar einen Zeitplan vorgegeben. Da müsste sich die wirtschaftliche Lage der USA schon extrem verschlechtern.
„Wenn ich recht habe, werden Trumps Strafzölle keinen Einfluss auf die Geldpolitik haben. Daher werden seine Zölle inflationär sein“, führte Muir fort. Weshalb er zum aktuellen Zeitpunkt den Aktienkauf vorschlägt. Wohingegen sich Anleger von Anleihen trennen sollten.