Athen hatte seine Börse für fünf Wochen stillgelegt und nun durften die Händler seit zwei Tagen wieder zuschlagen. Das taten sie auch, jedoch nicht wie erhofft, denn die Anleger retteten ihr Vermögen und ließen die Kurse in den Keller fallen.
Fünf Prozent weniger im Leitindex
Auch der zweite Handelstag war geprägt von der Panik einer ungewissen Zukunft in Griechenland. Vor allem die Aktien der regionalen Banken haben ihren Denkzettel erhalten. Nach dem gestrigen Rekordverlust steht das Minus seit Jahresbeginn bei 27 Prozent. Viele Aktien erholten sich am zweiten Handelstag wieder, aber die Banken bekamen die Strafe für ihre Spekulationen mit dem Geld der Bürger zu spüren. Zweistellige Prozentsätze ging es für sie nach unten. In nur zwei Tagen hat der Bankenindex somit um 30 Prozent eingebüßt. Seine nur noch 324 Punkte sind das größte Tief aller Zeiten. Egal ob Eurobank, Alpha Bank oder National Bank, sie alle haben massiv verloren.
Von hier dürfen die Griechen so schnell keine Profite erwarten. Die drohende Staatspleite hatte Athen dazu bewegt am 29. Juni seine Börse zu schließen. Im Anschluss kamen strenge Regeln auf den Plan, aber der Ruin bleibt weiterhin ein Thema, ebenso der Grexit. Die Griechen haben aus Angst ihre Konten leergeräumt und schenken den Banken nur noch wenig Vertrauen. Athen verhandelt immer noch mit ihren Gläubigern über das dritte Hilfspaket.
China setzt neues Börsen-Regelwerk auf
Im Fernen Osten läuft es ebenfalls nicht rund. Nach einem großen Anstieg an den chinesischen Börsen kam der große Einbruch. Was zu erwarten war, schlug dennoch kräftig ein. Chinas Regierung will nun entsprechenden Handeln und das Geschäft mit Leerverkäufen einschränken.
In Shanghai und Shenzhen wird es ab sofort höhere Auflagen für die Leerverkäufe von Wertpapieren geben, bei denen die Anleger auf fallende Kurse setzen. Hierbei werden geliehene Aktien verkauft und im positiven Fall können sie diese bei der Rückgabe billiger zurück kaufen. Dadurch entsteht eine Differenz und somit der Gewinn. Doch diese Anlageform ist mit hohem Risiko behaftet je länger die Position gehalten wird.
Die neuen Regeln unterbinden das Leihen, Verkaufen und Zurückkaufen an nur einem Tag. Genau das habe die „anormale Volatilität“ der Wertpapierkurse erzeugt, sind sich die Behörden sicher. Auf die Änderung reagierten die Handelshäuser Huatei Securities und Citic Sevurities mit einem vorübergehenden Stopp der Leerverkäufe. Die Regierung hofft nun damit endlich den Aktienmarkt stabilisieren zu können.
Seit Mitte Juni, also in nur wenigen Wochen, verloren diese 30 Prozent an Wert. Kritik gibt es trotzdem an den neuen Regeln. Die Leerverkäufe dienen zuweilen als Absicherung zu anderen Transaktionen. Ohne diese Rückversicherung würden viele Investoren dem chinesischen Aktienmarkt fernbleiben, wird befürchtet.