Die weltweite Verschuldung nimmt stetig zu und hat mittlerweile ein extrem hohes Niveau erreicht. Experten haben errechnet, dass sie nun schon das Dreifache der globalen Wirtschaftsleistung übersteigt. Mit dem Finger wird vor allem auf Schwellenländer gezeigt, während zeitgleich die USA und andere Regionen die Zinsen anheben.
Eine gefährliche Mischung für alle Währungen
Im vergangenen Jahr hat sich die weltweite Schuldensituation weiter verschlechtert. Es kamen weitere 7,6 Billionen Dollar hinzu, sodass sie nun 215 Billionen beträgt. Die umgerechnet 202 Billionen Euro sind erschreckend. Das „Institute for International Finance“ verdeutlichte dies damit, dass der Wert 325 Prozent der Wirtschaftsleistung aller Länder beträgt.
Alle als Schwellenländer bezeichneten Regionen haben dabei zusammen 55 Billionen Dollar angehäuft, also etwa ein Viertel der Gesamtsumme. Viele Unternehmen nahmen Kredite auf und mussten dabei steigende Zinsen akzeptieren. Doch die Schwellenländer dienen hier nur als Ablenkung, denn die restlichen 160 Billionen Dollar an roten Zahlen, stammen aus den Industrienationen.
Vor allem Staaten verschulden sich immer mehr. Vorbilder für das Geld pumpen sind USA und Großbritannien. Sie haben ihre Schuldenberge seit 2006 mehr als verdoppelt. Westeuropa und Japan liegen mit einem Plus von knapp 50 Prozent dahinter. Allein auf Deutschland entfallen 2,14 Billionen Euro. Immerhin 18 Milliarden Euro weniger als in 2015. Der EU-Vertrag lässt eine Verschuldung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, von maximal 60 Prozent zu. Deutschland liegt bei 68,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Deutschland zeigte sich nach der Finanzkrise sehr spendierfreudig, bspw. für Griechenland.
In China ist „alles unter Kontrolle“
Auch China wird in diesem Zusammenhang oft als Sorgenkind genannt. Jedoch erklärte die Regierung Anfang März, dass alles unter Kontrolle sei. Viele Unternehmen im Reich der Mitte haben hohe Schuldenberge aufgenommen, um damit voller Hoffnung ihre Konjunktur ankurbeln zu können. Chinas Finanzminister Xiao Jie hatte beim letzten Volkskongress in Peking noch eine entspannte Situation dargestellt. Es würden sogar noch „gewisse Spielräume“ bestehen, versprach er damals.
Tatsächlich liegt die Schuldenquote bei 36,7 Prozent der Wirtschaftsleistung und somit weit unter der von Deutschland und vieler anderer Länder des Westens. Allerdings nimmt das Tempo der Unternehmensverschuldungen rasant zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte dazu erst im Januar eine Warnung herausgegeben.
Der Vorwurf bezieht sich vor allem auf diverse staatliche Firmen, welche ineffizient erscheinen und mit Geld künstlich am Leben erhalten werden. Faule Kredite in China seien nicht zu unterschätzen. Davor warnte auch Standard & Poor’s (S&P). Peking reagierte im letzten Jahr mit dem Vorschlag, man würde den Unternehmen einen Teil ihrer Schulden erlassen, wenn diese bereit wären hierfür Firmenanteile an die geldgebenden Banken abzutreten. Dies wirkt wie ein Spiel auf Zeit.