In der Türkei herrschen weiterhin politische Unruhen und die Regierung geht damit nicht zimperlich um. Auch stehen die Terroranschläge im Raum, sodass die Unsicherheit in der Bevölkerung wächst. Das sorgt bei der Lira für schwindendes Vertrauen, der Kurs bricht ein. Ähnlich sieht es in Mexiko und dem Peso aus. Doch da liegen die Ursachen bei Donald Trump als neuen US-Präsidenten versteckt.
Konstanter Absturz der Lira
Die letzten Tage werden in die Forexgeschichte eingehen, zumindest für die Türkei. Zur Wochenmitte hin ging es weiter abwärts. Zusätzliche 2,5 Prozent fehlen dem Kurs nun. Der Stand: 3,8951 Lira für einen US-Dollar. Genauso gravierend sieht es beim Euro aus. Hier braucht es mehr als 4 Lira. Beide Wechselkurse zeichnen ein absolutes Rekordtief ab.
Anleger reagieren extrem verunsichert und holen sich ihr Geld zurück. Das Drama vollzieht sich mit teilweise wachsendem Tempo seit dem Juli 2016. Damals hatte man einen Putschversuch unternommen und war gescheitert. Ab dann war das Land zerstritten und die EU mischte sich auch noch ein.
Daher hat die Türkische Notenbank auch keine wirklichen Mittel um die Schieflage der Lira zu stabilisieren. Ein Versuch die Menge an Dollar zu steigern, hat nicht ausgereicht. Experten empfehlen jetzt den Leitzins zeitnah anzuheben, um klassische Geldanlagen wieder attraktiver zu gestalten. Doch dafür braucht es eine wegweisende Entscheidung der Zentralbank.
Trump schwächt den Peso
Schauen wir über den Atlantik und werfen einen Blick nach Mexiko. Der Peso scheint schon nur bei den Ankündigungen vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu zittern. So stehen Strafzölle für den Handel zwischen Mexiko und den USA im Raum. Die Not ist so groß, dass nun die mexikanische Zentralbank das Zepter ergreifen muss.
Für heute Nachmittag hatte sich Trump zu einer Pressekonferenz angemeldet. Auch das hat dem Peso ordentlich Beine gemacht. Mit 21,8471 Peso je Dollar, schrieb sie negative Geschichte. Vorherzusehen war dies jedoch. Trump hatte schon während seines Wahlkampfes ordentlich Stimmung für die USA gemacht und gegen Mexiko als Handelspartner gewettert. Bspw. zieht es dort viele Autobauer hin. Sie bleiben den USA nahe, können aber wesentlich günstiger produzieren.
Trump will sich abschotten, im Idealfall komplett einigeln. Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta nimmt er aufs Korn. Doch schon nach seinem Wahlsieg ist Trump in vielen Situationen weicher geworden. Es muss sich abzeichnen, was er wirklich umsetzen wird und in welchem Umfang.