Denken wir ein paar Jahre zurück, genauer gesagt an 2002. Damals wurde der Euro als Gemeinschaftswährung eingeführt. Damals lag der Wert des Euros knapp unter einem US-Dollar. An diese historische Marke ist er nun noch nicht herangetreten, aber vielleicht auf einem guten Weg dorthin. Der schwächelnde Euro beeinflusst in diesen Tagen private Käufer und Unternehmen.
Das Weihnachtstief und seine Folgen
Ausgerechnet kurz vor den Feiertagen erreichte der Eurokurs den Stand von 1,0352 US-Dollar. Er sackte auf den niedrigsten Stand seit Beginn 2003 zusammen. Einige Ökonomen rechnen mit einem weiteren Fortschritt, bis hin zur Parität mit dem Dollar. Was schafft diese Gleichheit? Viele meinen, es läge an der differenzierten Zinspolitik.
Die USA hat sich vor kurzem zur Zinsanhebung entschieden. Außerdem soll es in 2017 noch bis zu drei weitere Zinsschritte geben. Seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) wird diese Verbesserung noch lange nicht in Erwägung gezogen. Bei uns fließt erst einmal die Geldspritze kräftig weiter und solange gibt es auch die Nullzinsen. Unsere Währungshüter pumpen Milliarden in die EU-Märkte, damit die Inflation hoffentlich ansteigt. Kredite und Darlehen lassen sich günstig beantragen, das traditionelle Sparen (bspw. Tagesgeldkonten), haben das Nachsehen.
Deutsche Exporte wachsen
Doch wie so oft, gibt es bei diesen wirtschaftlichen Veränderungen nicht nur Verlierer. Gewinner sind alle Unternehmen, welche ihre Produkte exportieren. Die Geldpolitik der Fed und EZB wird sich noch eine ganze Weile stark unterscheiden, so die Einschätzung der Analysten. Dadurch lassen sich Waren „Made in Germany“ aber umso besser im Ausland absetzen. Speziell in die USA, wo mit einer erhöhten Nachfrage gerechnet wird.
Im Umkehrschluss gibt es aber auch Produkte bzw. Rohstoffe, welche ausschließlich mit US-Dollar gehandelt werden. Allen voran das Rohöl, um das seit einigen Wochen ein Preiskampf entbrannt ist. Sein Auto zu betanken und den heimischen Öltank zu füllen, kostet in Zukunft wieder mehr. Ebenso verteuern sich die Importe anderer Waren aus der USA.
Welchen Einfluss nimmt Trump´s Politik?
Ausgerechnet in dieser wirtschaftlich schwungvollen Zeit, ergreift ein völlig neuer US-Präsident das Zepter. Donald Trump hat massive Steuersenkungen für Unternehmen und einiges mehr angekündigt. Und in der Eurozone kämpft man zeitgleich mit einer nur langsam wachsenden Inflation. Die 0,6 Prozent im November waren schon ein Schritt zur Erholung. Allerdings ist man von den knapp 2 Prozent noch weit entfernt.
Für Forexhändler heißt es in diesen Tagen deshalb umso mehr, die Finanzmärkte und Währungen genau im Auge zu behalten. Sollte Trump seinen Worten die entsprechenden Taten folgen lassen, stehen große Veränderungen bevor. Deren Auswirkungen dürften sich auch auf Europa erstrecken.