Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Sie hat deswegen den Geldhahn zunehmend weiter aufgedreht und droht dies bis zum Ende durchzuziehen. Obwohl sich bislang keinerlei Wirkung gezeigt hat, will sie weiter so verfahren. Denn dies sei kein Beweis für eine gescheiterte Geldpolitik.
Öffentliche Meinung vs. EZB-Sicht
In der Öffentlichkeit ist die EZB schon längst in Verruf geraten, weil sie immer noch an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. Der dazugehörige Rat kann diesen Eindruck nicht nachvollziehen. Man werde weiterhin alles Mögliche versuchen um die Inflation zu beeinflussen. Deshalb bleibt es auch beim Anleihekauf von Unternehmen europäischer Tochterfirmen der internationalen Konzerne. Im Protokoll der Sitzung vom 21. April 2016 heißt es dazu:
„Es bestand generelle Übereinstimmung darüber, dass dem Eindruck entgegengewirkt werden muss, dass die Geldpolitik keinen Beitrag mehr zum Erreichen des Inflationsziels des EZB-Rats von unter, aber nahe 2 Prozent betragen kann.“
Auch wenn die Inflation nicht mal ansatzweise das Ziel berührt hat, sei die Geldpolitik nicht wirkungslos gewesen. Vielmehr nimmt man eine Schutzhaltung ein und behauptet, dass es ohne das Eingreifen der EZB noch viel schlechter um die Teuerungsrate bestellt sein könnte.
EZB-Rat bleibt entschlossen
Das Protokoll hält weiterhin fest: „Die Entschlossenheit des EZB-Rats bleibt, die Inflation ohne unnötige Verzögerung zurück zu ihrem Zielwert zu bringen und die Bekräftigung der Foreward Guidance ist notwendig, um die Inflationserwartungen zu verankern und eine wirksame Übertragung des geldpolitischen Signals zu gewährleisten.“
Die Verbraucher freut es, Anleger müssen sich Alternativen suchen. Immer mehr Banken und Sparkassen belasten ihre Großanleger mit Negativzinsen. Sie geben einfach die eingeführte Strafe weiter. Auf diese Weise wird den Sparern ein hoher Druck auferlegt. Sie sollen doch ihr Geld ausgeben statt zu horten.
Immerhin hat sich die Eurozone hinsichtlich ihrer Wirtschaftsleistung leicht verbessert. Im ersten Quartal ging es um 0,5 Prozent nach oben.
Österreich ist nur ein Beispiel
In Österreich hat die Inflation wenigstens überhaupt etwas zugelegt. Die Verbraucherpreise stiegen um 0,5 Prozent zum Vorjahresmonat. So hat es die Statistik Austria verlauten lassen. Und damit erreichte sie ein Tief wie es zuletzt im Oktober 2009 der Fall war. Teurer geworden sind vor allem Hotels, Restaurants, Bestattungsunternehmen und Bewirtungsleistungen. Mit 13,5 Prozent ging es für Treibstoffe deutlich nach unten. Die Ausgaben für „Wohnen, Wasser, Energie“ hielten mit plus 0,3 Prozent fast ihr Niveau.